Der Siemens’sche magnet-elektrische Läute-Inductor.
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einander sehr nahe sind und bei der sehr schnellen Rotation
des verhältnissmässig dünnen Cylinders der eine Theil sehr
schnell an die Stelle des andern tritt; so sind die Intervalle
zwischen zwei aufeinanderfolgenden Maxima der magnetischen
Kraft im Cylinder, und daher auch die Pausen zwischen den
aufeinanderfolgenden Strömen äusserst klein. Der Siemens’sche
Cylinder-Inductor liefert daher zwar immer noch Wechsel-
ströme mit entsprechender Stromunterbrechung, aber die
Gesammtheit der Ströme nähert sich schon bedeutend dem
eontinuirlich fliessenden Strome einer galvanischen Batterie.
Uebrigens kann auch hier durch Einschaltung eines Commu-
tators der Stromwechsel beseitigt und allen Strömen eine
und dieselbe Richtung gegeben werden.
17. Der Siemens’sche magnet-elektrische Läute-Induetor.
Bei der grossen Bedeutung des Siemens’schen Cylinder-In-
duetors für die weitere Entwicklung der magnet-elektrischen
und dynamo-elektrischen Maschinen erscheint es angemessen,
eine seiner einfacheren Anwendungen zu beschreiben; wir
wählen dazu den magnet-elektrischen Läute-Inductor,
wie er zum Ingangsetzen der Eisenbahn-Läutewerke sehr
häufig in Gebrauch ist.
Aus der Fig. 39 (s. f. $.) wird man sofort erkennen, dass
die Construction dieser Maschine im Wesentlichen mit den in
Fig. 38 beschriebenen kleinen magnet-elektrischen Maschinen
übereinstimmt. Der rotirende Anker E hat in beiden Appa-
raten genau dieselbe Einrichtung.
Das eine Ende der Umwindungsspirale endigt in der
Cylinderachse f, das andere in der Knagge %k, welche sammt
dem Stahlringe r von der Achse f isolirt. ist. Auf dem
Metallringe r schleifen zwei Federn, von denen in der Zeich-
nung nur die obere sichtbar ist. Beide Federn stehen in
metallischer Verbindung mit dem Stücke 8, welches von
dem Lager V isolirt ist. Es steht somit das eine Ende des
Induetordrahtes mit dem Stücke $ in Verbindung, welches