kündet die Bedeutung des Lichtes für Maria Lichtmeß an.
Der Sieg des Lichtes iſt geſichert. Die Tage haben fchon
um „et hellerſh gelängt“ (Birnbach) oder „Dreikönige um
einen Sprung, Lichtmeß um en Stunn“. Die Arbeit bei Licht
hört auf. „Maria bläjt’3 Licht aus, Michel zündet's wieder
an.“ Daß es aber nicht allen Leuten möglich iſt, das Nacht=
mahl zu beſtimmten Zeiten einzunehmen, geht aus der Um=
wandlung des im Anfange dieſes Abſchnittes erwähnten
Spruches hervor. In Frieſenhagen ſagt man:
„Lichtmeß bei Tag GH,
Bauer um 10 Uhr Fre“!
Denn der Bauer muß das Eſſen nach der zu bewältigenden
Arbeit einrichten. Dasſelbe drü>kt man in Michelbach aus
mit den Worten:
„Zu Lichtmeß, Herr, bei Tag eß,
Bauer, wenn gekocht iſt“,
E oder in Niederfiſchbach:
amr > „Lichtmeß, die Herren bei Tag eß,
Yangen hl Der Bauer, wenn fich’3 ihm jchidt, \
Der Bettler, wenn er's hat“.
In Gebhardshain kennt man:
„Lichtmeß Spinn’ vergeß’,
Große Herrn bei Tag eß'
Arme Leute, wenn ſe et han.“
Spinnſtuben gibt es heute im Kreiſe wohl keine mehr.
Der Krieg ließ die Spinnräder aus dem Verſte> hervor=
holen, aber Spinnſtuben entſtanden niht mehr. Daß man
aber tatfählih an Maria Lichtmeß früher die Spinnſtuben
ichloß, geht aus einer Meldung aus Michelbach hervor.
Wenn auch der Sieg des Lichtes zu Lichtmeß geſichert
iſt, wünſcht vor allem der Bauer noh re<t wenig von der.
großen Lichtſpenderin, der Sonne, zu ſehen. „Lichtmeß Son=
nenſchein, Bauer ſchränk dein Futter ein“, ſagt man in
Soerth. „Lichtmeß im Schnee, Oſtern im Klee“, bzw. um-=-
gekehrt, kennt man in Schürdt, Michelbach und Örfgen. In
Örfgen, Hilgenroth und Birnbach ferner: „Sieht der Dachs
mittags von 12—1 ſeinen Schatten, dann geht er noh
6 Wochen in ſeine Höhle.“