Full text: Volkskunde des Kreises Altenkirchen

  
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Löffel die Milch. Zu>er tut man nach Belieben hinzu und 
läßt alles bei langſamem Feuer unter beſtändigem Rühren 
aufkochen. 
Bon anderen Pfingſtbräuchen verdient noch der Pfingit- 
beſen erwähnt zu werden, der allerdings nur in dem rechts 
der Sieg gelegenen Zeile des Kreiſes noch vereinzelt ge- 
braucht wird. Hie und da kehrt man dort noh heute das 
Haus zu Pfingſten mit einem „weißen Beſen“ aus VBirken- 
reiſern, deren Rinde abgeſchält iſt. Dieſer Beſen ſtand vor 
der Türe und ſollte ein Sinnbild der Reinlichkeit fein. 
(Niederfiſhbach). Pfingſten, wo die ganze Natur ihr Pracht- 
fleid angezogen, „ſtohn o< neue Kleider am feinſten“ (Mu- 
dersbah). In Hirz-Mauelbah hat man gerne, wenn es 
am erſten Pfingſttage regnet, dann gibt es jchönes Gra®. 
Regnet3 am 2. Pfingittage, gibt es ichönen Fladj2. 
In merfwürdigem Gemiſch zeigen fich auf der Höhe des 
Jahres, am Iohannistage, noh einmal Furcht, Hoffnung 
und Freude im Glauben und Tun der Menſchen. Über 
die Entſtehung der Iohannisbräuche hreibt Fehrle S. 73: 
„Die Entſtehung der Johannisbräuche liegt für uns im 
Dunkeln. Mit JIohannes dem Täufer haben ſie zunächſt 
nichts zu tun. Es ſind altheidniſche Reinigungsbräude, 
die fchügen follen vor Mißerten und Seuchen, wie jie im 
Sommer früher häufig auftraten. Nachdem die Kirche das 
Geburtsfeſt Ieſu auf den 25. Dezember verlegt hatte, mußte 
ſie den Geburtstag des Täufers, der nach Lukas 1, 26—36 
ein halbes Jahr älter war als Ieſus, in den Juni verlegen. 
Um dieſelbe Zeit, wie der Geburtstag des Täufers, fiel das 
heidniſhe Sommerreinigungsfeſt z. Zt. der Sommerſonnen- 
wende. Welches chriſtlihe Feſt konnte auf dieſen Tag beſſer 
paſſen, als das des Iohannes, der ſein Verhältnis zu Jeſus 
mit den Worten kennzeichnete: „Er muß wachſen, ih aber 
abnehmen.“ So wäre der Heilige in ſinnvolle Beziehung 
gebracht zum Kreislauf des Iahres, und es iſt keine ſchwere 
Aufgabe mehr, altheidniſhe Bräuche auf ſein Feſt zu be- 
ziehen“. Der im ganzen Kreis am weiteſten verbreitete und 
gepflegte Brauch iſt das Iohanniskreuz, bezw. der Iohannis- 
franz, der aus Blumen, vor allem aus Margaritenblumen 
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