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hl. Geiſt. Dies mus dreimal geſprochen werden, immer vor
und nach der Sonne und dann das Bein ineinandergezogen
und das drittemal Amen. 1)
Vor das Ungenannte 3u ſehen: Wenn es
morgen iſt, ſo ſpriht man guten Abend Iuder und wenn es
Abend iſt ſo ſpricht man guten Morgen Iuder du biſt JIuder,
du heißt JIuder du ſollſt ſtille ſtehn und vergehn. Dreimal
geſprochen im Namen des Vaters, des Sohnes und des
hl. Geiſtes. Das drittemal Amen.
Vor das Auflauffen:
Gott und der hl. ſankt Peter gingen nah Ieruſalem über eine Heite,
es begegnet ihnen ein Rindvieh das ging in der Weite,
es mag ſein Ochs, Kuh, Kalb oder Rind,
fo vergeht ihr das Oblauffen gejchwind
- im Namen G. V.S. und des hl. Geiſtes Ammen dieſes mus 3 mal
geſprochen werden.
Wenn ein Vieh oder ein WMenſchnAter ver=-
N ſprentt hat, ſo mus man die Worte ſprehen Attern zu
i Atter, Fleiſch zu Fleiſh, Blut zu Blut im Namen G. V.S.
M und des hl. Geiſtes 3 mal ſpreche die Worte mit durdh-
/ dringent Ulteröhl Leinöhl gefchmiert durcheinander. !)
Vor Gicht: Hier ſäe ich meinen Samen aus 77 lai
Gichter Namen, nun ſollen alle Gichter au meinen Gliedern
weichen bis ih meinen Samen wieder ſchneide im Namen
G. V. S. und des hl. Geiſtes.“
Zur Heilung einer kleinen Wunde ſagt man in Weyer-=
buſch: „Heile, Heile Katzenbrei, | &
Morgen iſt alles vorbei, um
Übermorgen iſt alles weg, | tert
Fallit du wieder in den Dreck.“
In Wallmenroth:
„Deile, heile Katzendre>, ¡den
Vis morgen Früh iſt alles weg.“ teln
Zur Wilch- bzw. Rahmvermehrung kennt man in Wehren:
„Aus jedem Haus ein Löffelchen voll,
Aus dem Schultenhaus ein Döppchen voll.“
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1) Die Analogie zu den Merſeburger Zauberſprüchen iſt evident.