Full text: Volkskunde des Kreises Altenkirchen

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N ſeiner Exiſtenz untergraben. So \ſ<wand denn in den vier 
9 legten Sahrzehnten des vorigen Iahrhundert3 ein Meiler 
> |f nah dem andern. Der leßte Meiler wurde m. E. im Iahre 
| 1905 zu Diedenberg gebrannt. Heutigentags zeugen nur 
nh | no< Spuren und Erinnerungen von dem ehedem jo blühen- 
e | den Handwerk. Mancherorts find noch die Pläße zu ſehen, 
: z. B,. in Biersdorf, Bachenberg bei Hinhauſen auf der ſo= 
M genannten „Alten Roſe“, wo einſt die Meiler gebrannt 
| wurden. Der Weg von Oberirſen am Beutel3fopf vorbei, 
auf dem die Kohle von Weyerbuſh zur Hammerhütte ges 
bracht wurde, heißt heute noh im Volksmund „die Kohl= 
a; itraße“. Hier und da, 3. B. in Weyerbuſch, Birken und 
ei: | Schönſtein bei Wiſſen an der Sieg weiſt die Bezeichnung 
gé | Köllerſch, Köllerpitterſh oder Brennerſch bei Familien, deren 
a u | bürgerliher Name ganz anders lautet, darauf hin, daß in 
mas | ihrer Familie das Köhlerhandwerk üblih war. Auch der 
ue | Ausdru> „Um die Brenn herumgehen“ will beſagen, daß 
1, Y man etwas genau beſichtigen will, wie ehedem der Köhler 
he tn den Meilerprozeß beobachtete. Pa 
den di: | Der Meilerprozeß war ſehr einfah und ging etwa | 
dire, | folgendermaßen vor fich: Auf einem kreisförmigen geebneten ) “ME 
abe Platz, der an Durchmeſſer etwa 10 m hatte, wurde in der u 
on der Mitte ein etwa 3 m hoher Schacht aus Holzitangen, die mit 
| Flechtwerk verbunden waren, aufgerichtet. Der Durchmeſſer 
des Schachtes betrug ungefähr ein halbes Meter. Rings 
um dieſen Schacht herum wurden Holzſcheite — vielfach auf= 
geriſſen — aufgeſtellt und zwar die unterſte Schicht in der 
Nil: | Länge von etwa 1 m, darüber kamen dann Scheite von elwa 
en | 60 cm und darauf kleines und dünnes Holz. Das ſo zu 
Ruhl einem Kegel oder einer Pyramide aufgerichtete Holz wurde 
dann mit Moos, Waſem, d. h. Raſenſtü>ken und tro>ener 
niſt Erde luftdicht abgeſchloſſen. Darauf brachte man mittels 
M einer Leiter glühende Holzkohlen von oben in den Schacht, 
iba: | und dur<h Nachfüllen von kurzen Holzjtüden führte man das 
au de Feuer bis oben hin. Nachdem man auch den Schacht oben 
dor mit Raſen und Erde abgededi hatte, wurden mit einer 
dm | Stange unterhalb der Schahtöffnung rings um den Meiler 
in | herum Luftlöcher dur die Abdichtungsmaſſe geſtoßen. Durch 
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