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des Abendmahls vor den Altar trat, hatte man ihn vorher
in der Kirchenbank abgelegt —, den weniger guten beim
Gang über Land, den abgetragenen bei der Arbeit. Beim
Säen raffte man ihn zur Aufnahme des Getreides, beim
eFutterholen konnte man einen ordentlichen „Arwel“ damit
faſſen, beim Einkauf machte man ihn dur< Anlegen eines
Ledergürtels zu einem Pa>raum für Kolonialwaren, und
Abb. 2. Feſttracht.
bei der üblichen Kirmes\chlägerei zog man ihn dem Gegner
über den Kopf und band ihn zu. Eine weiſe Polizei in
Bebdorf ließ Ende der ſiebziger Iahre Männer mit Kitteln
nicht mehr in den Tanzſaal.
Bis etwa zur Witte des vorigen Iahrhunderts gab es
eine Feſttraht der Männer (Abb. 2). Sie ſtarb mit den
legten im 18. Iahrhundert Geborenen aus. Das Hauptſtü>
dieſer „WMondur“ war der bis etwa zu den Waden reichende
blaue oder ſhwarze Rock aus rauhem, ſhwerem Aachener
Tuch mit breitem Umlegekragen. Er konnte mit 10—12 ein-
fachen Knöpfen geſchloſſen werden, wurde aber meiſt weit
IM
EEN