Full text: Volkskunde des Kreises Altenkirchen

  
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wachſenen. Man jahb vor 40-50 SIahren Kleidchen mit 
enger Taille aus „Iedrö>s“, Kalmu oder ſonſtigen billigen 
Stoffen. Dazu kamen wieder weiße oder bunte Wollſtrümpfe 
und um die Hüften gebundene Schürzen. Als Kopfbede>ung 
ſah man felbjt noch bei erwachjenen Mädchen das „Rabbes- 
blatt“, ein ſ<hmales buntes Kopftuch mit eingewebten bunten 
Blumen. — Zur Konfirmation gingen ärmere Kinder im 
gedrucdten, wohlhabendere im dunkeln Tuch- oder Wollkleid 
mit weißem leinenem Kragen, ſhwarz=ſeidenem Halstüchlein, 
ſchwarzer Schürze und weißen Woll- oder Baumwoll= 
ſtrümpfen. Nach dem Ausſterben der Kappe wurde das Haar 
in mehreren Flechten über den ganzen Kopf gelegt und durch 
ein ſchmales Samtband, deſſen Enden lang über den Rücken 
hingen, feſtgebunden. Erſtkommunikantinnen werden heute 
noh mit einem Kränzchen aus künſtlichen Blüten und 
Blättern geihmüdt. 
Unſere heimatliche Tracht konnte an Pracht und Reich-z 
tum zwar mit der von geſegneteren Gegenden ſich nicht 
meſſen, aber ſie war Fleidfam und zeugte von einem guten 
Geſchmack unſerer Vorfahren. Manches von dem, was nun 
unwiederbringlih dahingegangen iſt, wäre der Erhaltung 
wert geweſen. Möge die Erinnerung daran wenigſtens 
unſern Heimatſtolz fördern.
	        
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