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In den alten Bauernhäuſern ſchließt ſih die „Stuff“ yO
direkt an den Küchenraum an und iſt mit ihm durch eine fin
Tür verbunden. Sie war ehedem der einzige heizbare Raum pet
neben der Küche. Heute noch verjteht der Bauer unter Stuff sr
einen behaglichen, warmen Raum, während er die nicht hei3- pure
baren Räume Kammern nennt. In ihr ſtand in einer Ete Y nj
das Familienbett, dur<h einen Vorhang den neugierigen aud
Blicken entzogen. Heute iſt der Bettraum als beſondere ta
“Kammer abgetrennt. Die einfachſte Heizungsvorrichtung für Jod
die Stube war eine in die Küchenwand eingelaſſene Guß-=- ihm
eiſenplatte hinter dem Herde, von dem ſie die Wärme he
empfing; fie hieß im Wildenburger Gebiet „der Zaden‘. Die I m
Platte war mit bibliſchen Darſtellungen geſ{<hmüd>t und wurde ud
danach benannt. Als die Platte längſt verſhwunden war, | Chin
blieb noch die Vertiefung in der Wand mit Brettern aus= | Jr
geſchlagen und galt als eine behaglihe warme Ecke, daher | Vd
die Redensart: „Im Zaen ſißen.“ Hier ſtand auh ſpäter Cid
der Lehnſtuhl des Großvaters. Im ganzen Kreis war früher neh
) al3 Heizungsanlage für die Stube der „verlorene Sohn“ Gib
/ bekannt; heute iſt noh einer in Eßbach in Betrieb. Unter u
dem Kamin in der Küche war die Stubenwand in einer cd
Höhe von 80 cm und Breite von 50 cm zur Stuff durch- wle
brochen. Dahinter ſtand ein viere>iger Kaſten aus Eiſen, fam
deſſen drei Seitenwände Szenen aus dem Leben de3 ver=- Me
lorenen Sohnes brachten; daher der Name für den Ofen. vi
Auf einem Voſt über dem Boden brannte das Feuer. Man | fi
heizte mit langen Holzſcheiten oder Holzknuppen von der Au
Rüde aus. Auf der oberen Platte buf man die Ofenpläte, ir
Ein Rohr oder ein Fleiner Handblajebalg diente zum Anz y
blaſen des Feuers. Der Rauch zog durch ein Rohr in den I
Kamin. Dieſer Ofen hatte den Vorzug, die Wärme durch vd
langſames Berfohlen dicker Holzftüde auch über die Naht I zz
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zu halten; nur war e3 eine teuere Sfeurung, weil man viel
Holz brauchte. In Derſchen, Weitefeld diente als Ofen
früher ein ein-= oder zweiſtö>iger Kaſtenofen, der ebenfalls
„verlorener Sohn“ genannt wurde. Durch die Küchenwand
ragte ſein Waſſerbehälter in die Küche, ſo daß man ſtets Li
warmes Waſſer für die Viehfütterung hatte. Ebenfalls von du