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ein Sannenbäumcden auf den Firſt zu fegen. Gejhmüdt
wird es mit Dabaf, Hümmeln — ſo viel Bauhandwerker,
ſoviel Hümmel — Taſchentüchern, auch mit außgeblafenen
Eierſchalen in Hommels8berg, Niedererbah, Oberingelbadh,
Michelbach und Seelbach. Die Kranzträgerin mußte ein un-
beſcholtenes Mädchen ſein und wurde in Seelbach ausgeloſt.
Bisweilen begab ſih auch die ganze Bauhochzeitsgeſell=
ſchaft in feierlihem Zug zum Bauplatz. In Forſt wurde ein
Balken verſte>t, der geſucht werden mußte. War er gefunden,
ſo ſeßte man den Hausherrn darauf und trug ihn zur Bau=-
ſtelle. Dem Zuge voran ſchritten die Mädchen mit dem ge-
ſ<müd>ten Tannenbäumchen, das auf den Giebel geſeßt wurde.
Auch in Seelbach darf der Zimmermann nicht über die
Leiter nah oben ſteigen, ſondern er muß durch das Gebälkt
über Pfoſten und Riegel klettern.
Vereinzelt ſagen Mädchen noch einen Spruch, ſo in
Kirchen, Dermbach, Hommelsberg, Koßenroth, Wolzhain,
Seelbach, Köttingerhöhe, Birnbach, Eichen. Die wenigen noch
erhaltenen Sprüche ſeien hier angeführt.
In Selbach wünſcht man:
„Das Haus voll Kinder, den Stall voll Rinder.“
In Oettershagen:
Guten Tag, Ihr Maurer= und Zimmergeſellen,
Wir haben uns bedacht und Euch ein Kränzchen gemacht.
Das Kränzchen iſt hübſch und friſch,
Dafür gebührt uns ein freier Tiſch,
Schweinefleiſch, daß der Tiſch jich beugt,
Bier und Branntwein, daß es Mühlen treibt,
Jeder jungen Iungfer einen jungen Geſellen an die Hand,
Dann wollen wir tanzen und ſpringen, bis die Sonne den Kranz
vom Baue ſcheint. ;
Stellt ihr einen Bürgen ein, ſo ſoll das Kränzchen Euer ſein.
Der Bauherr ſoll leben hoch!
In Robenroth:
Wir haben gehört vor einigen Tagen,
Daß Ihr einen Bau habt auf woll'n ſchlagen,
Darum haben wir uns bedacht,
Und haben einen Kranz gemacht.
Iſt der Kranz nun gut geraten,
Gehört uns ein Stück vom beſten Braten.