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Doch muß er auch den Weihejhmaus
Und Labetrunf ung geben.
Der König endlich lebe hoch,
Samt allen, die bier ſtehen;
Daß lang er uns regiere noch
Molln wir von Gott erflehen.
Es hüte ſeine Vaterhand
Uns alle wie das ganze Land! Amen.
Richtipruch von Brachbach.
Das Haus, das heut gerichtet iſt,
Geſegnet ſei zu jeder Friſt,
daß Fried und Freude in ihm wohnt,
Sturm, Feuer und Aufruhr es verſchont.
Daß der Rauch nicht dringe ins Gemach,
der Regen nicht dringe dur<h das Dach,
daß alles feſt zuſammenhalte
wie es gefügt iſt und nichts ſih ſpalte.
In Sicherheit hab? es einen Stand,
Bewahrt vor Diebes= und Räuberhand.
Nichts Arges fchleiche jih hinein.
Im Keller halte ſi<h guter Wein,
In der Kammer ſi<h gutes Brot.
Fern bleib ihm Krankheit, Sorg’ und Not.
Neid und Mißgunſt bleib! ſeinem Herrn,
Üble Nachred? und Feindſchaft fern!
Gute Gäjte mög’ oft es ſehn,
Die gerne hinkommen und ungern gehn.
Feſt nun, o Haus, und ſicher ſteh
In Sommers Hite und Winters Schnee,
In Ruh!’ und Frieden jahrein, jahraus,
Ein trautes Heim, ein liebes Haus,
Mags regnen oder die Sonne ſcheinen,
Für Deinen Herrn und für die Seinen!
Baupredigt don Rotenroth.
Nun ſteht der Bau vollendet da
Durch Gottes Hand und Zimmermanns Fleiß!
Maurer ‘und Zimmermann haben mit Fleiß
Und mit Bedacht dieſen Bau hierhin geſchafft.
Wir haben geſchafft nah Maß und Lot.
Nun gehört uns auch ein Tropfen gut.
Auch haben wir Zimmerleute nicht vergeſſen
Das Bäumchen oben auf zu ſetzen.
Nun frage ih den Bauherrn, wie ihm der Bau gefällt.