en
Maulopp in Frieſenhagen, Neuhöhe, Steeg, Dauersberg,
Stectelbah, Schönſtein, Wiſſen, Kaßwinkel, Elkhauſen uſw. ;
Winguff in Gebhardshain, Molzhain, Winnersbad), Elten-
roth, Steinebah, Kotenroth, Kirchen, Harbach, Herdorf,
Niederfiihbah ufw.
Für die Brauteltern und Brautleute iſt noh die ſhwere
Frage zu löſen: „Welche Hochzeit machen wir, HausS8hoch-
zeit oder Wirtshochzeit?“, die verſchieden bezeichnet werden.
Den Schwerpunkt bei. der Löſung der Frage bildet die Be-
zahlung. Während bei den Haushochzeiten das Brautpaar
oder die Brauteltern alles beſtreiten müſſen, zahlt bei der
Wirtshochzeit jeder Gaſt ſeine Zeche ganz oder teilweiſe,
wie ſpäter eingehender berichtet wird.
Früher wurde zu den Hochzeiten gegaſtet dur<h den
„Hochzeitsgaſter“, worüber in der Februarnummer 1925 der
„Heimat“ Hauptlehrer P. Ebach ſchreibt: „Hier ſtelle ich
meinen Hochzeitsſtab und ſage, was ich zu ſagen hab: „Der
Bräutigam Martin StoE und die Braut Elifabeth Farber,
beide aus Gerſtenhof, die laſſen Euch freundlichſt invitieren,
am Dienstag über 8 Tag beim Gaſtwirt Heinrih Kurz zu
Wiſſen ihren Hochzeitstag helfen zu zieren. Es gibt des
Morgens Kaffee und drei Weck, des Wittags vollſtändige
Mahlzeit und Zugemüs. Und der niht mitgeht, muß den
Dasbergsſ\tein (ein außerordentli<h großer Stein, der vor
etwa 100 Jahren aus einem Steinbruch bei Dasberg in die
Sieg rollte) auf den Köpernöll (ein hoher Punkt im Wilden-
burgiſchen) tragen.“
Das Auswendiglernen dieſer Einladungsformel war die
erſte Vorbereitung auf die Ausübung eines eigenartigen
Ehrenamtes, das in der alten Heimat, dem Wildenburger
Lande, vor etwa 40 Jahren ein lieber Freund mir antrug,
nämlich ſein Hochzeitsgaſter zu ſein.
Von alters her ſind die Hochzeiten der ländlichen Be-
völkerung im Wildenburgiſchen ſogenannte „Gebehochzeiten“.
Jeder Gaſt macht dem Brautpaar am Hochzeitstage ein Geld-
geſchenk. Die Feier findet ſtets in einem Gaſthauſe im Pfarr-
orte ſtatt. Für Braut und Bräutigam iſt die Hochzeitsfeier
foſtenlos, denn jeder Gaſt muß auch ſein Gelage (Speiſen
|
beat