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Detras wünſchen Braut und Bräutigam mit Gedichten und ent-
u», ſprechenden Geſchenken. Nach dem Nachmittagskaffee beginnt
Be der Tanz. Eine beſondere Rolle ſpielt weiterhin no< im
WE Verlauf der Hochzeit der Brauttanz, der gewöhnlich nach
dts N amerikaniſcher Art verſteigert wird, deſſen Erlös der Braut
Y zufällt und den, wenn auch oft ſchweren Herzens, die Braut-
führer für fich erringen müſſen. Mit recht viel Geld müſſen
dieſe auh noh der Braut das Schuhwerk ergänzen, da ſie
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aa nicht genügend auf die Braut geachtet haben; denn ſonſt
ut So hätten ſie das Stehlen eines Brautſhuhes merken müſſen.
Me Mit gutem Humor fuchen bald darauf die glüdlichen Stehler
nenbifs den Schuh Zu verkaufen. Da es der Braut wohl ſehr un-
i a angenehm fein würde, mit einem Schuh den Hochzeitstag zu
u beſchließen, müſſen ihn die Brautführer um jeden Preis
t Mad zurüdfaufen. Der Erlös fällt den Stehlern zu, wenn die
ori: Braut damit einverſtanden iſt, oder er wird am Brauttiſch
a das vertrunken. Vor dem Weggang ſchreiten die Gäſte zum
Je Un: „Schenken“, d. h. ſie laſſen der Braut, indem ſie ſie beglüd- i,
S; dah wünſchen, ein Geldgeſchenk in die Hand gleiten. Dieſes ( un
ai: | Geſchenk richtet ſi<h nah den finanziellen, verwandtſchaft- WII
7 lichen oder freundſchaftlihen Verhältniſſen des Schenkenden
uber dut und der Beſchenkten. Durchweg ſhwankt es zwiſchen 1,50
iet ift i bis 5 Mk. Zuweilen kommen 300—500 MÉ. an Geſchenken
ein, eine Summe, die manchem Hochzeitspaar bei der Grün-
dung eines eigenen Hausſtandes ſehr zuftatten gekommen
iſt. Eine Liſtenführung über die einzelnen Geſchenke iſt
auch heute noch befannt, aber wenig im Brauch. Iſt unter
n, Go uu den Hochzeitsteilnehmern jemand, der früher mit der Braut
ein Verhältnis hatte, ſo muß er zum Hohn über einen Beſen
1 OTgdl ſpringen.
d Getránli Ähnlich, einfacher, aber vielleiht gemütlicher verlaufen
dem Al die übrigen HochzeitZarten. Die Teilnehmerzahl it dann
‘autpaat Il gewöhnlich klein, entſprechend den Raumverhältnifjen. Bei
reunde ud dieſen Hochzeiten werden alle Koſten vom Brautpaare ge-
n und dl tragen, weshalb auch die Gejchenfe dann entfprechend aus
3 ei fallen. Als Beiſpiel für die verſchiedene Höhe und Art der
ernſter u) Geſchenke ſei Bachenberg angeführt, wo man eine Eßhochzeit,
n beglüd eine Kaffeehochzeit und eine WirtShochzeit unterſcheidet.