Full text: Volkskunde des Kreises Altenkirchen

   
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a. bei Eßhochzeiten vd. d. Kriege heute 
Verwandte u. Paten 2—3 Pfd. Butter, 15,— bis 25,— Mt. 
2—3 Dugend Gier, 
5,— bis 15,— M. 
andere Säfte 2,-— bis 5,— Mt. 10,— bis 15,— Mt. 
b. bei Raffeehoch- 
zeiten 
Berwandte u. Paten 3,— bis 5,— Mt. 6,— bis 10,— Mt. 
andere Gäſte 2,— bis 4,— , 5,— bi 8— 5 
ec. bei Wirtshoch- 
zeiten 
Verwandte u. Paten 3,— Mt. 6,— Mk. 
andere Gäſte 1,— bis 1,50 Mt. 1,50 bis 2,— Mt. 
Die Hochzeit dauert gewöhnlich einen Tag. Im Alten- 
firhener Gebiet, wo die Hochzeiten meiſtens Freitags ab= 
gehalten werden, findet gewöhnlich Sonntagsnachmittags im 
Hauſe der Braut eine kleine Nachfeier ſtatt. Ein eigenartiger 
Hochzeitsbrauch herrſchte früher in den Bürgermeiſtereien 
Frieſenhagen und Wiſſen. Vor dem Betreten des Wirts- 
hauſes ſchüttete die Braut ein Glas Branntwein rü>lings 
aus und warf auch ein Brötchen hinter fich in die Dorfjugend. 
Nachzuholen bleibt bei den Hochzeitsbräuchen noch der 
Weg zur kirhlichen Frauung. Wenn man in Dauersberg 
zum Kirchgang antritt, erſcheint zum Ulk oft eine andere 
Perſon, die ſih als Braut ausgibt. Der Bräutigam gibt ſich 
niht zufrieden, bis die rechte erſcheint. In Oberingelbach 
bekommen die Frauen beim Abzug der Braut einen Schnaps. 
Im ganzen Kreiſe iſt es üblih, dem Brautzug auf dem 
Gang zur Kirche durch ein quer geſpanntes Seil den Weg 
zu verſperren. Erſt gegen Erſtattung eines Löſegeldes wird 
der Weg zur Kirche frei gemacht, wo die Brautleute den 
Bund ſchließen, den nur der Tod löſen ſoll. 
Dieſer Tod kommt nicht unerwartet. Der Hund hat ſchon 
Tage vorher geheult, man hat von vielen Fiſchen geträumt, 
die man gefangen, oder von vielen Eiern, die man in einem 
vom Huhne ſelbſt gemachten Neſt gefunden hat. Die Eule 
ließ ſhon einige Tage vorher ihr unheimliches Schu>ern 
vernehmen. Ebenſo ſtirbt einer, wenn Elſtern vor dem Hauſe 
  
  
  
   
    
  
   
    
   
    
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
	        
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