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vom „Ohler“ und in noch anderen Variationen. Da3 mit 
Nikolaus verbundene Schenken iſt zum Zeil zeitlich bedingt. 
Man iſt um dieſe Zeit im Befit der Ernte, wo man leichter 
ſchenken kann und will. Zudem ſind dieſe Schenktage rômi- 
hen Urſprungs als Tage der Opfer und Totenſpeiſung. 
Wegen der großen Bedeutung, die der Schuh im Leben 
aller Völker fpielt, ift auch dag Aufftellen der Schuhe und 
Teller bedeutſam. Der Fuß befruchtet die Erde. Oft zeigt ſich 
ſogar die befruchtende Kraft des ſpringenden oder tanzenden 
Fußes in einer Art fompathetifcher Wirfung in der Ferne. 
„Wenn die Mädchen an Faſtnacht recht viel tanzen, wächſt 
der Flachs“, möge als Beiſpiel dienen. Neigt man der An- 
nahme zu, daß die Rute Kneht Rupprechts auch eine 
Lebengrute fei, von der nachher noch die Rede ſein wird, 
fällt dem Schuhaufftellen noch viel mehr Aufmerkſamkeit zu. 
Im Rreife Altenfirhen wird noch heute da3 Schuhaufitellen E 
aus 40 Orten gemeldet, wo allerdings auh nebenher das m 
Selleraufitellen üblich ift. In Pracht ſtellt man den Zeller 0! 
i auf den Tiſh und die Schuhe auf den Speicher, oder man 
| ſtellt die Schuhe, z. B. in Harbah und Wiſſen, einige Tage 
vorher auf und am eigentlihen Nifolaustag einen Seller. 
- Ein eigenartiger, aber um ſo heimiſcherer Brauch, der 
noch vor zirka 20 Jahren allgemein geübt wurde, heute nur 
noch vereinzelt vorkommt und die Frömmigkeit unſerer 
Ahnen kennzeichnet, iſt der ſogenannte „Kervſto“. So- 
viel Vaterunſer als man betete, ſoviel Kerben jchnilt 
man täglih in den Kerbſto> ein. Er hatte im Wohn- 
zimmer einen Ehrenplaß. Wollte man St. Nikolaus Kennt=- 
nis geben von der Frömmigkeit, deren man ſih in den jt 
Wintermonaten befleißigt hatte, ſo holte man ſtolz ſeinen u 
Rerbitoc hervor; denn ſoviel Kerben, ſoviel Vaterunſer. Auf Din 
den Fragebogen wurde er mit der Bezeichnung „früher aug- ſed 
geübt“ gemeldet von Selbach bei Wiſſen, Ste>elbach, Köt- u 
tingen, Hamm, Seelbach bei Flammersfeld und Altenkirchen. Ki 
Da er aber, wie eingeſeſſene Bürger beſtätigen, auh in ti 
Wiſſen, Schönſtein, Katzwinkel und Frieſenhagen bekannt Vi 
it, Dürfen wir ruhig ein größeres Verbreitungsgebiet an- 
nehmen. 
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