HEUSENSTAMM 81
MARIA ANNA, JOANNIS ERWINI CONJUX, NATA BARONESSA WALBOT
DE ET IN BASSENHEIM, + 1702.
JOHANN. ERWIN, COMES DE SCHOENBORN, KAISERLICHER RATH U.
MAYNZISCHER HOFMARSCHALL, + 1705.
MELCHIOR:- FRIEDR. COMES DE SCHOENBORN, KAISERE WIRKEL. GEH:
RAIL, MEI T7,
ANSELM FRANC. COMES DE SCHOENBORN, GEMAHL VON MARIA THE-
RESTA, t 1720,
SOPHIA DE SCHOENBORN, NATA BARONESSA DE BOINEBURG, MELCHIOR.
FRIEDR. CONJUX, 7 1726.
FRANC. LUDW. ANTON, S. R. I. COMES DE SCHOENBORN, ANSELMI
FRANCISCI ET MARIAE THERESIAE FILIUS, + 1728.
HUGO PHIL. FRIEDR. CARL, COMES DE SCHOENBORN, ANSELMI FRAN-
CISCI EX EADEM (MARIA THERESIA) FILIUS, + 1734.
MARIA THERESIA, 5: RL COM DE SCHOENBORN;, NAFA?S. RL COM:
DE:MONPEORT, 7 1951.
M. ANNA SOPHIA FRANCISCA WALBURGA COMITESSA DE LEYEN ET
HOHENGEROLDSECK, NATA BARONESSA DE DALBERG, 1804.
Zwei im Langhaus der Kirche aufgestellte Aenotaphien aus schwarzem
Marmor und von einfachen Formen erinnern an einzelne der in der Gruft ruhen-
den Verstorbenen. An der nördlichen Chorwand ist über dem Eingang zur Sakristei
das schlichte Marmor-Epitaphium des Grafen Johann Erwin von Schönborn ein-
gefügt und in einer Nische des Langschiffes das Denkmal der Gräfin Maria Anna
von Schönborn, geb. Walbott von und zu Bassenheim. FEbendaselbst befindet sich
ein Grabstein zur Erinnerung an die Freifrau Anna Magdalena von Walbott-Bassen-
heim geb. Gräfin von Metternich-Winneburg und Beilstein. Die Stelle der Inschrift
Unter diesem Stein in einem ausgewölbten Grabe ruhet etc.« und die beigefügte
Jahreszahl 1697 lassen die Uebertragung dieses Monumentes aus der früheren
Kirche in den neuen Sakralbau vermuthen. Ein anderes in die Langhauswand
eingelassenes Denkmal ist aus stylistischen Gründen noch älteren Ursprungs. Es
ist eine Grabplatte, welche augenscheinlich eine Gruft in der Nähe des Einganges
des älteren Gotteshauses bedeckte, wodurch die Inschrift abgeschrofft und unkennt-
lich geworden ist. Die Ornamentation deutet auf die Spätgothik; sie ist von besserer
Erhaltung, jedoch von handwerksmässiger Ausführung. Eine jüngere Hand hat in
lateinischen Lettern die Worte beigesetzt: Heusenstamm Venningen Gemmingen
anno Dm. MC... . Der Schluss der Jahreszahl fehlt.
Unter den kirchlichen Geräthen und Gefässen verdienen Erwähnung: eine
silbervergoldete, Monstranz, eine vortreffliche Leistung aus der ersten Hälfte des
18. Jahrhunderts, in der durch alle Stadien der Renaissance üblichen Sonnenform.
Die Lunula ist umschlossen von einem herzförmigen Kranz goldner Rosen. Darüber
sieht man den thronenden Gottvater und die Taube des heiligen Geistes. Weih-
rauchspendende Engel knieen an den Seiten. Unter der Lunula erscheint die
Madonna in der Auffassung als schmerzhafte Muttergottes. Fuss und Nodus der
Monstranz sind geziert mit Engelköpfen aus getriebenem Silber. — Aus der näm-
lichen Zeit stammt das Czborium, der Speisekelch, eine meisterhafte Silberarbeit
mit vergoldeter Kuppa, deren Wandungen von einem reichen Arabeskenzug um-
geben sind, aus dessen Zweigen und Blattwerk Seraphim hervorschauen. Auf Deckel
6
Liturgische Ge-
räthe, Gefässe,
Gewänder