Geräthe und
Paramente
02 KREIS OFFENBACH
Lichtträger, überragt von lebendigem Ornament und wohl ebenfalls aus der alten
Kirche herrührend, eine glückliche Verwendung gefunden hat. Figur wie Orna-
ment erfreuen durch eine gute Meisselführung in fröhlichem, heiterem Rococostyl.
— Im südlichen Seitenschiff nahe beim Eingang steht das aus der alten Kirche
hierher versetzte, künstlerisch wenig bedeutende Grabmal des Cent- und Gerichts-
mannes Nzkolaus Neel. Ein Reliefbild zeigt unter einem Baldachin den die
Schöffentoga tragenden Verstorbenen vor einem Krucifix knieend, an dessen Fuss
eine abgelaufene Sanduhr steht. Aus dem Munde des Dargestellten steigen zum
Gekreuzigten die Worte hinan: »ERBARME DICH MEINER O GOTTe«. Im
volksthümlichen Epitaphstyl der Zeit steht auf dem unteren Theil des Denkmals die
Mahnung an den Beschauer:
»O Mensch, steh still und thu hier lesen.
»Was du bist, bin ich gewesen,
»Und was ich bin, das wirst du werden,
»Nichts anderst als Staub und Erden.
»Drum so gedenk zu jeder Frist:
»Sey gnädig uns Herr Jesu Christ!
»Hier gegenüber liegt Nikolaus Neel,
»Gott sei gnädig seiner Seel!
»Er lang Centschöff auch Gerichtsmann war,
„Ist gestorben alt achtzig Jahr;
»Hat reichlich beschenkt das Haus des Herrn,
»Lebte fromm und in Frieden ‘gern.
»Ihm leuchtet das ewige Licht,
eeschicht.
oO
»Welches allen Frommen
»Nun sey du daran und sehe zu,
»Dass du kommst zur ewigen Ruh.
1747
Eine nahezu lebensgrosse Äreuzigung aus buntem Sandstein, mit Maria und
Johannes zu den Seiten, steht ausserhalb der Kirche auf der Südseite des West-
portals; daran die erneuerte, dem Hymnus »O crux, ave, spes unica etc.« nach-
cebenedeit, du Hoffnung in der Lei-
oO
gebildete Reiminschrift: »O Kreuz, sei hoch ge
denszeit«. Das Skulpturwerk wurde von der Familie Neel errichtet und mag dem
vorgenannten Grabmal ziemlich gleichaltrig sein. Zu bedauern bleibt, dass die
Begabung des ausführenden Künstlers nur annähernd im entsprechenden Verhältniss
stand zur Kunstliebe und Pietät der Stifter.
In der Sakristei sind folgende liturgische Gefässe und Gewänder beachtens-
werth. Ein Äelch mit breit ausladendem Fuss und Engelköpfen zwischen Frucht-
gewinden ist eine tüchtige getriebene Arbeit im Styl der Spätrenaissance; der
obere Theil ist neu und styllos. — Ein Messgewand (Kasula) gehört dem vorigen
Jahrhundert an und stammt aus der Prämonstratenserabtei Ilbenstadt in Oberhessen.
Das Kreuz auf der Rückseite und der Vorderstreifen: sind überreich mit Seide-
und Goldstickereien bedeckt und enthalten eine Fülle von Blumen und Blättern
in bewegten Mustern und harmonischer Farbenstimmung.
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