Full text: Kreis Offenbach (A, [1])

   
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Gefässe bestehen in fünf identischen Adendmahlskannen aus Zinn und sind eine 
Stiftung von G. H. Steingötter vom Jahre 1794. Den Grundformen fehlt es nicht 
an gefälligem Schwung. Die ornamentale Ausstattung mit Nachwirkungen des Rococo 
ist ein Zeichen für das zähe Festhalten des Kunsthandwerks an überlieferten Formen 
mitten im Niedergang des künstlerischen Schaffens am Schluss des vorigen Jahr- 
hunderts. Eine silberne, ehemals vergoldete Fostienbüchse stammt aus der Zeit 
des Rococostyles selbst und ist Augsburger Arbeit mit der eingeprägten Marke des 
Pinienapfels. Die getriebenen landschaftlichen Reliefdarstellungen auf dem Deckel 
und den Seitenwänden verrathen den ursprünglich profanen Zweck des zierlichen 
Gegenstandes. 
Von den drei Glocken trägt die kleinste in lateinischen Majuskeln die 
Reimschrift: 
MARIA GLOCK . HEIS. ICH: 
SIMON. ZU.FRANCKFORT .GOS . MICH .. 1512. 
Die Inschrift der mittleren, etwas grösseren Glocke lautet: 
LAUDO.DEUM. VERUM. 
SATHANAM.FUGO. 
CONVOCO . CLERUM. 
STEFFAN.ZU.FRANK. 1520. 
Auf der grössten Glocke liest man: 
F:IO: HOFMAN: I: FRANCKFORT : GOS MICH. 
IM NAM : GOTT : FLOS ICH. 
IM 1615 IAR. 
DA CONR: IT I: FPARH. HERM :STROH: OB. FORSGE .W: 
Drei Grabplatten von buntem Sandstein, früher in der niedergelegten Kirche, 
sind jetzt durch pfarramtliche Fürsorge in die nördliche Umfriedigungsböschung 
eingelassen und dem Andenken verstorbener Seelsorger geweiht. Das älteste 
Epitaph ist spätgothischen Ursprunges und lässt in seiner verwitterten Randschrift 
nur noch die Worte Anno Dni nebst der Jahreszahl 1437 in scharf gemeisselten 
Minuskeln und in der Mitte eine vertiefte kelchförmige Fugenfläche mit zwei 
Dobellöchern erkennen, worin das wahrscheinlich metallene Attribut des Priester- 
thums befestigt war. Von den beiden anderen Grabplatten der Pfarrer Fresenius 
und Schad aus dem Beginn und der Mitte des ı8. Jahrhunderts ist die erstere 
von anerkennenswerther Meisselfertigkeit in der Ornamentation, während die letztere 
von einer minder kunstgewandten Hand herrührt. — Eine im Pfarrhof befindliche 
Brunnenschaale von oktogonaler, nach unten verjüngter Grundform ist unverkennbar 
der Ueberrest eines Zaufsteines aus gothischer Zeit. 
Der Vierröhrendrunnen, auf dem Ludwigsplatz vor der Kirche, besteht 
aus einem vierseitigen Steinpfeiler, welcher inmitten eines achteckigen einfachen 
Beckens sich erhebt. Die Wandungen des Pfeilers sind mit Arabeskenreliefs in 
den Formen der Renaissance ornamentirt. Aus den Mundöffnungen grotesker 
Ammonsköpfe ergiesst sich ein vierfacher Wasserstrahl in die klare Fluth des 
Beckens. Auf der Deckplatte, welche die Jahreszahl 1553 trägt, ruht ein Löwe 
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Glocken 
Grabplatten. 
Taufstein 
Brunnen 
  
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