reform. Kirche
134 KREIS OFFENBACH
und ist seitdem spurlos verschwunden.
-— Zwei Glocken von verschiedener Grösse
tragen gleichmässig folgende Inschriften mit dem Isenburgischen Fürstenwappen :
UNTER DER REGIERUNG WOLFGANG ERNST
FÜRSTEN ZU JSENBURG BÜD.IST DIESE KIRCHE
ERBAUT ANNO 1749.
DAMALIGE BAUMEISTER: IOH. WILH. BECK.
IOH. FLEISCHMANN
: #0. HARFM: LEIPOLT.
Ein im Pfarrarchiv befindliches Siegelstempel hat die Umschrift REFORMIRT
TEUTSCHES : KIRCHEN: INSIEGEL.
leichtem Relief zwei Kähne mit Fischern, die ihre Netze auswerfen.
Im kreisrunden Mittelfeld erscheinen in
Darunter
stehen die Worte: OFFENBACH AM MAYN. “Oberhalb der Fischergruppe_ liest
man die Abbreviatur MAT. 13, 47, als Hindeutung auf die Schriftstelle: » Abermal
ist gleich das Himmelreich einem Netz, das in’s Meer geworfen ist, damit man
allerlei Gattung fänget.«
Unter den ebendaselbst aufbewahrten liturgischen Gefässen sind eine silberne
Abendmahlskanne, zwei Kelche, eine
Patene und ein Hostienteller minder durch
ihr künstlerisches Gepräge als durch den Umstand beachtenswerth, dass diese Ge-
genstände ein Geschenk der Mitglieder des im fahre 1741 zu Offenbach stattge-
fundenen Fürstenkongresses an die lutherische Gemeinde sind, deren Kirche damals
im Bau begriffen war. Den Deckel der Abendmahlskanne schmückt eine zierliche
Statuette des apokalyptischen Lammes mit der Siegesfahne. Im Fuss des Gefässes
steht die Inschrift:
DONUM .. CONVENT. PRINC. OFFENB . MDCCXXXXI.
Ueber die Veranlassung des Offenbacher Fürstenkongresses sei bemerkt, dass
{ fe) ,
die älteren deutschen Fürstenhäuser das längst von ihnen beanspruchte Recht, bei
der Feststellung der kaiserlichen Wahlkapitulation mit den Kurfürsten mitzuwirken,
gelegentlich der Wahl Kaiser Karl VII. auszuüben Willens waren. Um in der
Nähe der Krönungsstadt Frankfurt zu
berathen, wurde Offenbach als Versamm-
lungsort vereinbart. Der Kongress tagte von April bis Dezember des genannten
Jahres und die Sitzungen wurden in
gehalten. Wenige Jahre nach diesen
einem Saale des Isenburgischen Schlosses
jerathungen erhob der Kaiser den Grafen
Wolfgang Ernst von Isenburg in den Fürstenstand. Auch die Grafen Hohenlohe-
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Schillingsfürst, Hohenlohe-Bartenstein, Solms-Braunfels und Stolberg-Gedern erhielten
damals die reichsfürstliche Würde.
Franz.
Die französisch-reformirte Kirche wurde durch eingewanderte reformirte
Franzosen erbaut, welche nach der Aufhebung des Ediktes von Nantes in die
unteren Maingegenden gezogen waren, wo ihnen Graf Johann Philipp von Isenburg
und Büdingen auf seinem Territorium
von Kirchengemeinden gewährte. (S.
Zuflucht und die Frlaubniss zur Gründung
Neu-Isenburg S. 124.) Am 7. Mai ı717
wurde der Grundstein des Gebäudes gelegt und am ı. Mai 1718 wurde der erste
Gottesdienst darin gehalten. Bei diesem Bauwerk erklärt sich die Schlichtheit der
Anlage und Ausstattung aus naheliegenden Umständen. Die bescheidene Kirche
ist von rechteckigem Grundplan; ihre Hochwände sind von ungegliederten Fenstern
mit geradlinigem Abschluss durchbrochen. Ueber dem Portal erscheint in einem
von
und
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