Full text: Kreis Offenbach (A, [1])

   
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FARRDORF, östlich von Langen, hiess Obendam im 9. Jahrhundert, 
Ovendan im 13. Jahrhundert, Ofendael 1428 und Offendann 1446. 
Im Volke lebt bis auf den heutigen Tag die Ueberlieferung, dass 
  
Öffenthal in früheren Zeiten ein der h. Jungfrau geweihter Wallfahrtsort 
war. Für die Richtigkeit dieser Tradition spricht zunächst der Inhalt eines Ge- 
dichtes von Erasmus Alberus aus der Mitte des 16. Jahrhunderts, worin es heisst: 
»Wie Maria, die reine Magt, ein Wallfahrt hab gerichtet an... . beim selben 
Dorff, heisst Ofenthal.« Ferner spricht dafür ein auf Befehl des Grafen Ludwig 
von Isenburg von dem Rath und Secretarius Weiprecht Schmitt im Jahre 1578 
angefertigtes Verzeichniss von zahlreichen, aus Öffenthal eingelieferten kirchlichen 
Geräthen und Paramenten, unter denen ein kleiner, weisser, mit rother Seide 
gestickter »Krohn, so vor Zeiten umb vnser liebe Frauen ist gehenkt worden,« 
Erwähnung findet. 
Die eigenartige Plananlage der jetzigen evangelischen Pfarrkirche bestätigt 
ausreichend die Annahme ihrer früheren Bestimmung als Wallfahrts - Gotteshaus. 
An der Nordseite erweitert sich nämlich die Kirche zu einer dem Chor angefügten 
und einem stark ausladenden Transeptarm vergleichbaren hohen Seitenkapelle, 
welche das Gepräge eines besonderen Sanktuariums, also hier eines Marienheilig- 
thums, deutlich an der Stirne trägt. Im Uebrigen zeigt die Plananlage, ausser 
diesem Seitenbau und der etwas gestreckten Ostparthie, ein in der Breite um ein 
Geringes vorspringendes Langhaus, welchem im Westen ein 'Thurm vorliegt. Die 
Entstehung des Gebäudes um die Wende des 14. und 15. Jahrhunderts ergibt sich 
mit Verlässigkeit aus den gothischen Formen des 'Thurmes, des Chores und der 
Liebfrauenkapelle, während das styllose Langhaus das Produkt einer Bauveränderung 
des vorigen Jahrhunderts zu sein scheint. Prüfen wir die Bestandtheile in ihrer 
Aufeinanderfolge von West gen Ost. Von trefflicher Erhaltung und frei von 
stylwidrigen Zuthaten ist der an den Ecken und Bogeneinfassungen mit kräftigen 
Sandsteinquadern gesäumte Thurm, Sein Untergeschoss ruht auf einem derben 
Allgemeines 
Kirche 
  
    
   
  
  
   
   
   
   
  
  
   
  
  
  
  
     
  
    
   
     
     
    
      
   
   
   
   
  
   
  
  
  
     
    
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
     
	        
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