Full text: Kreis Offenbach (A, [1])

  
   
  
   
   
   
  
  
   
   
  
   
   
  
  
   
     
   
  
    
   
  
  
    
   
    
   
  
  
  
   
   
    
  
  
  
  
  
    
    
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XXX. REMBRÜCKEN. 
   
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SMILIALDE )RF im Rodgau, westlich von Seligenstadt, südöstlich von Offen- 
    
» bach gelegen; früher Rintbrucken (1268), Ryndbrücken (15. Jahrh.) 
V ) und Rijmprucken genannt. 
Die katholische Fzlhalkirche, im Verband zur Pfarrei Weiskirchen 
stehend, ein kunstloser, kapellenartiger Bau mit dreiseitigem Chorschluss und 
schlichtem Glockenthürmchen, sogen. Dachreiter, wurde im Jahre 1756 aus dem 
Material der alten Wallfahrtskapelle auf der Liebfrauenhaide bei Klein-Krotzenburg 
erbaut und auf den Titel Mariä Opferung (Praesentatio B. M. Virginis) geweiht. 
Das kleine Gebäude wird an den Langmauern durch zwei Rundbogenfenster erhellt 
und ist von einer Flachdecke überspannt, welche an den Umfassungswänden in eine 
leichte Schwingung ausläuft und von einem einfach profilirten Simszug umrahmt ist. 
Alles Interesse nimmt der Altar in Anspruch, dessen Aufsatz eine sehr 
beachtenswerthe Leistung der Steinplastik der Renaissance ist, aus dem Uebergang 
vom 16. in’s 17. Jahrhundert. In den Einzelformen wie im Aufbau bestehen 
manche Analogieen mit dem Styl des Altarwerkes, welches 1604 in der Allerhei- 
ligen-Kapelle des Domes zu Mainz dem Andenken des Fürstbischofs von Worms, 
Philipp Cratz von Scharfenstein, errichtet wurde. Die ganze Beschaffenheit des 
Altaraufsatzes und andere Umstände deuten daraufhin, dass das Werk ursprünglich 
einen anderen, künstlerisch bedeutenderen Sakralbau schmückte, bevor es seine 
jetzige Aufstellung erhielt. Zudem ist die Bekrönung des Aufsatzes unvollständig. 
Dieselbe bricht am Scheitel der Chornische ohne Ausklang disharmonisch ab, ein 
Zeichen, dass das die Höhenabmessung des Innenbaues überragende Denkmal ver- 
stümmelt und in den Altarraum gewaltsam eingezwängt wurde. Ob der Aufsatz 
aus der Schlosskapelle zu Gross-Steinheim stammt, wie Manche vermuthen, ist eine 
nicht unberechtigte aber immerhin offene Frage. Das architektonisch konstruirte 
Werk steigt über dem kräftigen Rahmenprofil eines Untersatzes, sogen. Predella, 
empor. An den Seiten stehen zwei mit Chiton und Peplos (Untergewand und 
Obergewand) bekleidete Frauenstatuen. Sie stützen nach Art der Karyatiden den 
  
Kapelle 
Renaissance- 
Altar 
  
  
 
	        
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