KREIS OFFENBACH
AAXL RUMPENHEIM
FARRDORF am Main, nordöstlich von Offenbach. Der Ort tritt schon
in der Karolingerzeit unter dem Namen Rumphenheim (8. u. 9. Jahr-
hundert) auf und ist unter dieser Bezeichnung im Lorscher Kodex
erwähnt.
Kloster Lorsch besass schenkungsweise einen grossen Theil der Rumpen-
heimer Güter und kam später in den Besitz des ganzen Dorfes, womit es die
Herren von Münzenberg belehnte. Frühe schon besassen auch die Herren von
Dornberg, als Lorscher Ministerialen, Güter zu Rumpenheim. Das Erzstift Mainz
wurde Nachfolger von Lorsch und belehnte die Herren von Hanau mit dem Orte,
welcher als Afterlehen auf die Herren von Heusenstamm, Herren von Rumpen-
heim, überging. Um 1526 erlosch die letztere Familie. Nach ihr erscheint der
Hanauische Rath und Oberamtmann Brömser von Rüdesheim zu Rumpenheim,
worauf das Lehen 1627 an Hanau zurückfiel und nun an die Erben des Doctor
Kranz und an den Gräflich Hanau-Münzenbergischen Kammerpräsidenten ]. Georg
Seiffert von Edelsheim kam. Im Jahre 1769 gelangte der Besitz durch Kauf an
den Landgrafen Karl von Hessen-Kassel und ist seitdem dauerndes Figenthum
des Landgräflich Hessischen Hauses geblieben.
Die evangelische Pfarrkirche wurde in den Jahren 1756 bis 1761 an der
Stelle eines älteren Gotteshauses errichtet, über welches nähere Nachweise zur
Zeit fehlen. Das Gebäude war anfänglich von einem Theile des Dorfes umgeben.
Bei der Erweiterung des Schlossgartens wurden mehrere Hofraithen angekauft und
beseitigt. In Folge dieser Veränderungen steht das Gotteshaus jetzt innerhalb der
Schlossumfriedigung und ist umringt von wohlgepflegten Gartenanlagen. Die Kirche
baut sich in rechteckigem Grundriss mit dreiseitigem Chorschluss aus buntem Sand-
stein auf. Die architektonischen Formen sind anspruchslos. Dem Chor gegenüber
liegt der Thurm, welcher in fünf Geschossen ohne Simstheilung anstrebt. Die
Eindeckung besteht aus einem niedrigen Kuppeldach, welchem der Helm in zwei
verjüngten mit Schiefer verkleideten Aufsätzen entsieigt. Die Bekrönung schliesst
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