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RUMPENHEIM 163
im Halbrund und ist mit einem formenreichen, schmiedeisernen Kreuz geziert.
Das Hauptportal liegt an dem eine Vorhalle bildenden Untergeschoss des Thurmes.
Ueber dem Thürsturz prangt das Landgräfliche Wappen und folgende von Arabesken
umrahmte Inschrift:
REGNANTE WILHELMO OCTAVO HASSIAE ET HANNAV PRINCIPE
PIO PATRE PATRIAE STRUCTA EST HAEC DOMUS PURIORIS RELIGIONIS
CULTUI SACRATA ANNO MDCCLVI.
Das schlichte Innere ist von einfachen, im Stichbogen geschlossenen Fenstern
erhellt und mit einer Flachdecke überspannt, die sich in konkaver Neigung mit
dem Auflager verbindet. Die an der mittleren Chorwand angebrachte Kanzel
von 1761 zeigt an den Wandungen eine holzgeschnitzte Rococo-Ornamentation
mit Vergoldung auf weissem Grunde. Den Schalldeckel krönt die symbolische
Gruppe des mit dem eigenen Herzblut seine Jungen nährenden Pelikans. Der
untere Theil der Kanzel zeigt an dem geschweiften Abschluss das eucharistische
Weintraubensymbol. Weder die Hoflogen noch die Emporen geben zu künst-
lerischer Werthschätzung Anlass. Von den drei Glocken ist die älteste 1766
von den Gebrüdern Johann Georg und Johannes Schneidewind zu Frankfurt a. M.
gegossen; die beiden anderen Glocken sind neu.
Das Schlossgebäude, Zrzedrichsanlage genannt, ist Eigenthum der Land-
gräflich Hessischen Familie und wurde in seinem ältesten Theile als ein beschei-
denes Landhaus von dem mit Rumpenheim belehnten Gräflich Hanau-Münzen-
bergischen Kammerpräsidenten ]J. Georg Seiffertt von FEdelsheim (s. oben) 1680
erbaut. Im Jahre 1760 ging die Besitzung an den Landgrafen Karl von Hessen
und 1781 an dessen Bruder, den Landgrafen Friedrich von Hessen, über. Land-
gräfin Maria, erste Gemahlin des regierenden Landgrafen Friedrich II., liess dem
älteren Gebäude zwei kleine Seitenbauten anfügen. Von 1787 bis 1788 wurden
zwei Nebenflügel und von 1804 bis 1805 die beiden erhöhten Pavillons an der
Mainfronte errichtet. In Verbindung mit dem Uhrthurm auf dem mittleren Haupt-
gebäude und der längs des Kranzgesimses hinziehenden Attika verhelfen die Pavil-
lons der im Ganzen schlichten dreigeschossigen Uferfassade zu einer gewissen
architektonischen Wirkung, ohne dem ländlichen Villencharakter des fürstlichen
Sommersitzes Eintrag zu thun, welcher durch das blendende Weiss des Gebäude-
anstriches und durch das satte Grün der Fensterverkleidungen und Jalousieen
sinnig betont bleibt. Im Schlosshof haben die im Mansardstyl gehaltenen Flügel-
gebäude und kleineren Pavillons die gleiche äussere Ausstattung und tragen in
ihren Giebelfeldern das von Löwenpaaren flankirte landgräfliche Wappen.
Die Salons des Hauptbaues zeigen als Wandschmuck eine Reihe von Fami-
lienbildnissen des Landgräflichen Hauses und der durch die Bande des Blutes und
der Freundschaft ihm nahestehenden deutschen Fürstengeschlechter. Der Gouver-
neursaal trägt seinen Namen von einer darin aufgestellten Folge von eilf lebens-
grossen Bildnissen der Gouverneure der Festung Mastricht aus den Jahren 1632
bis 1794, deren letzter Landgraf Friedrich war. Die Gemälde sind zwar keine
Leistungen grössten und höchsten Ranges. Allein an einigen der älteren Portraits,
welche die Dargestellten in Plattenrüstung und dem Kommandostab zeigen, bemerkt
1I*
Schlossgebäude.
Aeusseres
Inneres