Mutationen
Westseite. Ehe-
maliges Thurm-
paar
178 KREIS OFFENBACH
und vorhandene Krypten höchstens in solchen Fällen geschont blieben, wo sie bei
Bauveränderungen den struktiven Anforderungen nicht im Wege standen, so ist
die Möglichkeit einer bei Errichtung des Vierungs- und Chorbaues gebotenen
Verschüttung oder gänzlichen Beseitigung der Unterkirche nicht ausgeschlossen.
Ob in jener Zeit das »gut gemauerte Grabgewölbe« entstanden, welches nach
dem Bericht des F. Hubertus Kayser vom Jahre 1698 bei der damaligen Fr-
neuerung des Bodenbelags im Chorraum aufgedeckt und als die Einhard-Sepultur
angesehen wurde, worin früher der ältere Sarkophag des Stifters der Abtei sich
befunden, muss dahingestellt bleiben.
Ist der Ue- ee a Verputz der
berlieferung zu = Hochwand über
trauen, wonach den Archivolten
die Einhard-Ba- zu Tage getre-
silika im Io. und ten sind. Die
ı 1. Jahrhundert Annahme er-
durch Feuers- scheint sonach
brünste schwere nicht unberech-
Schädigungen tigt, wonach die
erlitten haben Basilika bald
soll, so wäre nach dem er-
eine genügende sten Feuerscha-
Erklärung für den wiederher-
ansehnliche gestellt war.
Umgestaltun- Auch der Um-
een und Erwei- stand, dass. ım
Jahre 1023 und
1024, unter Erz-
bischof Aribo
von Mainz, Sy-
terungen des
Bauwerkes nach
Osten wie nach
Westen gege-
ben. Thatsache noden in der
ist, dass bei der et Kirche stattge-
jüngstenErneue- Fig. 46. Seligenstadt. funden, ist ge-
Abterkirche: Westfassade nach einer Skizze von 1833. eignet diese Än-
rung Brandspu-
ren unter dem nahme zu unter-
stützen. Nach dem zweiten Brande dürfte dann die neuerlich vollends ver-
schwundene Thurmfassade im Westen entstanden sein, wie alle Anzeichen des
Styles vermuthen liessen. — Auf quadratischer Unterlage und in ununterbrochenem
Zuge ihrer Mauerkanten strebten die beiden West/hürme in fünf Geschossen zu
den gedrungenen, vierseitigen, schieferbedeckten Helmen hinan. Jede Geschosswand
war durch ein Nischenpaar mit Bogenfriesen belebt, eine Anordnung, welche an
den beiden Untergeschossen in schlichter Weise auftrat, an dem folgenden Geschoss-
paar durch Bogeneinziehungen sich steigerte und am obersten Geschoss die Mauer-
flächen durchbrechend zu Schallöffnungen mit Säulenstellung . sich ausgestaltete.
(Vergl. Abb. Nr. 46, nach einer Skizze des H. Oberbaudirektor Arnold v. J. 1833.)
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