bei
ist
nen
sen.
nach
Er-
ultur
sich
der
über
‚ten
etre-
Die
er-
nach
ech-
ı die
bald
er-
cha-
-her-
ar.
Um-
sim
und
Erz-
\rıbo
Sy-
der
ttge-
ge-
An-
ıter-
VER"
des
nem
zu
vand
an
\0SS-
‚UeT-
teie.
33-)
8
SELIGENSTADT 179
Mit dem zwischen den beiden Thürmen anstrebenden Portal und Giebelbau bildete
die Westparthie ein Fassadenwerk von energischem, würdevollem Gepräge. Durch
Abt Peter IV, welcher im Jahre 1717 der Westseite einen neuen Portalbau in
den pomphaften Formen des Barockstyles einfügte, ging diese Wirkung wieder
verloren. Im Jahre 1736 wurde der südliche Fassadenthurm einer Erneuerung
unterworfen und ein Jahrhundert später, 1840, für baufällig erklärt. In Folge
dessen wurden seine Obergeschosse entfernt und der Torso auf der Höhe des
Kranzgesimses des Langhauses abgedeckt. Bald darauf, 1868, musste das ganze
Fassadenwerk einem Neubau weichen. Von den romanischen Thürmen sammt Stirn-
seite blieb kein Stein auf dem anderen. Das an die Stelle des Alten getretene
Neue lässt in der gesuchten und schwächlichen Kombination romanisirender Motive
die natürliche und kraftvolle Formensprache des frühen Mittelalters leider vermissen.
Von dem Charakter des Energischen und Gediegenen, welcher die alte romanische
Thurmfassade durchdrungen und allein zu der Einhardbasilika stimmen konnte und
ihrer würdig war, ist in der jetzigen Modermisirung nichts enthalten.
Im nördlichen Fassadenthurm wurde das Untergeschoss zu einer von der
neuen Vorhalle zugänglichen Zaufkapelle eingerichtet, welche im Sechseck angelegt
ist und deren Einzelformen aus Säulen und Gewölbe-
rippen gothischen Styles bestehen. Um den Kern der
Kapitäle ziehen sich Ranken von Eichen- und Reben-
blättern, Nelkenblüthen und Weintrauben. Die Rippen
sind birnförmig profillirt; den Gewölbeschluss ziert
eine Rosette. Diese theils konstruktiven theils deko=
rativen Werkstücke rühren von
der 1868 niedergelegten Ar-
kadenstellung der Orgelbühne
her. Ist die Annahme zu-
treffend, wonach die Empore
ein Werk des Abtes Franz I.
aus dem Schluss des 17. Jahr-
hunderts gewesen, so kann
die Verwendung dieser Werk-
stücke zum Emporenbau eben-
falls nur durch Uebertragung
zu erklären sein, da sämmt-
liche Formmotive, die Profi-
lirungen der Gewölberippen
insbesondere, auf eine Zeit
zurückdeuten, in welcher die
Gothik noch in voller Blüthe
stand. (Vergl. Abb. Nr. 47 u.
18). Im Untergeschoss des
Fir. 48. Se ligenstadt.
Fig. 47: Selig nstadt. ; :
südlichen Fassadenthurmes Abteikirche: Säule der ehemaligen
Or gelbühne.
Abteikir. he: Säule der ehe-
maligen Orgelbühne, sind der Treppenanlage zwei
Ehemaliger Ba-
rock-Portalbau
Neubau der
Thurmfassade
Taufkapelle