SELIGENSTADT
Abterkirche:
Massstab I: 20.
Fig. 53. Seligenstadt. Blendarkaden-System im Chorhaupt.
fenster ein, über denen aus kleineren kreisrunden Oeffnungen ein zweiter Licht-
strom in’s Innere dringt und die Beleuchtung des Chorraumes wirkungsvoll steigert.
In den sechs Polygonwinkeln des Chorhauptes stehen leichte Säulen zwischen den
Lichtgadenflächen. Aus ihren Kapitälen und aus den Kapitälen der flankirenden
Säulen am Eingang dieses Bautheiles wächst das Rippenwerk des Gewölbes hervor,
(Vergl. Abb. Nr.: 54.)
welches einem rosettenförmigen Schlussstein zustrebt.
Ueberall in dieser reichen Formengebung macht sich ein Drang nach Leichtig-
keit, Schlankheit und lebendiger Theilung der Massen bemerkbar, welcher in
vielen Zügen auffallend an die architektonische Gliederung und ornamentale
Ausstattung der östlichen Bautheile der Pfarrkirche zu Gelnhausen erinnert. Mit
diesem Bauwerk dürften darum Vierung und Chor zu Seligenstadt die gleiche Ent-
haben, nämlich die voreerücktere erste Hälfte des
Stadium
stehungszeit gemein 12. lahr-
ö ö 9
hunderts, als letztes der Epoche des Uebergangstyles in den mittel-
rheinischen Landen.
Zeitstellung der
OÖstparthie