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196 KREIS OFFENBACH
Valentin und die hh. Frauen Klara und Elisabeth. Die Figuren heben sich in
leuchtenden Farben vom Goldgrund ab. Das Ganze ist eine tüchtige Leistung
mittelaltriger Nadelmalerei. Die Stickereien sind jetzt auf modernen, ungemusterten
grünen Sammt übertragen, während der ältere Sammt mit seiner schön gemusterten
Vegetativ-Ornamentation zur Herstellung einer anderen Kasula verwendet wurde. —
Die übrigen liturgischen Ornate entstammen verschiedenen Stadien der Kunst-
stickerei und Musterweberei der neueren Zeit. Eine tüchtige Leistung der edlen
deutschen Renaissance des 16. Jahrhunderts ist zu erkennen in dem Vorder- und
Rückenstreifen einer im Untergrund modernen Äaszla mit einem Wappen, welches
der Familie des Kurmainzischen Hofraths Draiser zugeschrieben wird. Von achtbarer
Kunstfertigkeit ist namentlich die von einem fein ornamentirten Rande umzogene
Darstellung der Anbetung der Könige in Hochstickerei. Dre? andere Kaseln
enthalten mannigfache Blumen und Rankenmotive von edlen Formen und brillantem
Effekt des tiefen Goldtones und der bunten Farbengebung. Ein Pluvirale zeigt
den wirkungsvollen Versuch einer Applikation von Glasfäden auf Textilstoffe.
Zither. Kirchen-
Der Sakristei gegenüber lehnt sich an die nördliche Chorwand ein einge-
schatz Q
schossiger Anbau, der im Mittelalter sogenannte Zifher, ein Aufbewahrungsort
für verschiedene Heiligthümer und Gegenstände des Kirchenschatzes. Eine Sand.
steinskulptur von zweidrittel Lebensgrösse stellt die Madonna mit dem Fesus-
kAnaben dar, welcher einen Apfel in der Hand hält. Die Gruppe ist eine Arbeit
des 14. Jahrhunderts und ein gutes Beispiel der zu jener Zeit typischen, schlicht
natürlichen Auffassung heiliger Personen mit dem Ausdruck gemüthvoller Empfindung
in den Gesichtszügen und eines gewissen Schwunges in der Körperhaltung.
Ein kleiner Ärucifixus ist eine befriedigende Leistung der Holzplastik des 18. Jahr-
hunderts. — Ein grosser Wandschrank im Barockstyl, mit kräftig ornamentirtem
Fisenbeschläge und einem stylisirten Schlüssel, worauf das Wappen des Abtes
Peter IV, enthält, ausser einer Folge von sechs stattlichen Altarleuchtern und
einem Zabernakel-Krucifixus aus dem Ende des vorigen Jahrhunderts, mehrere
vollständige Ornate: Kaseln, Dalmatıiken, Pluviale, nebst Sitolen, Manipeln,
Kelchdecken und anderem Zubehör. Ein ÖOrnat (sogen. capella completa) von
Atlas-Goldbrokat in rother Grundfarbe und versehen mit dem Wappen des Abtes
Franz II, 1695—1715, zeigt eine für jene Zeit auffallende Ruhe und Gesetz-
mässigkeit in den wohlgeordneten Blumen und Rankengewinden. Anspruchsvoller
tritt hingegen die Ornamentik auf in dem dunkel umränderten Arabeskenwerk
eines Capella-OÖrnates von überraschender Wirkung des Ineinanderfliessens der
glänzenden und matten Töne des Silbers und der weissen Seide. Aehnliches
gilt von einer Serie golddurchwebter rothseidener Pracht-Gewänder und von
anderen Musterwebereien dieser Art, die in den letzten Jahrhunderten mit unge-
meinem technischem Geschick hergestellt wurden, aber auch schon zur Zeit der
byzantinischen Kaiser und das ganze Mittelalter hindurch im Gebrauch waren.
Glocken In der Gruppe der sechs G/ocker der Basilika, welche sämmtlich im Vierungs-
thurm, sogen. Engelthurm hängen, trägt die grösste (Höhe 1,15 m) den Namen
Fohannisglocke und ist eines der ältesten und vorzüglichsten Werke des Glocken-
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