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decke überspannt, welche an ihrem Auflager durch eine leichte Schwingung mit
einfach profilirtem Simszug hohlkehlenartig in die Hochwand ausläuft. Hölzerne
Emporen jüngeren Ursprungs und ohne künstlerische Bedeutung ziehen an den
Wänden hin. Auf der Nord- und Südseite fällt das Licht durch je drei Fenster
ein, welche früher, wie vermauerte Stellen zeigen, schmale Rundfenster waren,
später aber verbreitert wurden und Stichbogenschlüsse erhielten. Ob das unge-
wöhnlich starke Mauerwerk als ein Bestandtheil der älteren Kirche zu betrachten
ist und ob die ansehnliche Breite des Langhauses ehedem in drei schmale Schiffe
zerfiel, bleibe dahingestellt. Der Umstand, dass der Nordwand ein kräftiger Strebe-
pfeiler vorliegt, welcher augenscheinlich aus jüngerer Zeit stammt, könnte für eine
ehemalige Dreitheilung sprechen, nach deren Verschwinden dem Innern zwar mehr
Licht und Luft zufloss, aber auch der vermehrte Seitenschub seine Wirkung auf
die Nordwand äusserte und zur Widerlage des derben Nothpfeilers zwang. — Der
in vier Geschossen über dem Chor ansteigende Thurm ist ein schlichter Holzbau
von quadratischem Grundriss und auf den Seiten mit Schiefer verkleidet. Die
Schallöffnungen sind ohne alle Einzelformen. Der T'hurmabschluss besteht in einer
kuppelartigen Eindeckung mit bekrönenden Thürmchen, sogenannter Laterne, auf
deren Spitze ein Eisenkreuz mit Anklängen stylisirender Formgebung in die
Lüfte ragt.
Eine Sizatwe, früher auf dem bei der letzten Erneuerung beseitigten polygonen
Kanzeldeckel, jetzt auf dem Sims der westlichen Empore angebracht, ist aus Linden-
holz geschnitzt und stellt in halber Lebensgrösse den h. Laurentius dar, bekleidet
mit der Dalmatika, dem Diakonengewand. Die Linke ist auf die Brust gelegt;
die Rechte hält einen Feuerrost, das Attribut des Martyriums. Einzelnes befriedigt
an dem Werk. Aus der Hand eines bedeutenden Plastikers ist es jedoch nicht hervor-
gegangen. Ob die Statue der vorreformatorischen Zeit angehört, ob sie jüngeren
Ursprunges ist, bleibt fraglich. Historisch hat die erstere Annahme eine grössere
Wahrscheinlichkeit voraus. Künstlerisch verhält es sich damit insofern anders, als
der Styl, die Behandlung des Faltenwurfes insbesondere, auf die Entstehung am
Ende des 17. oder zu Anfang des 18. Jahrhunderts hindeutet, es müsste denn
anzunehmen sein, die früher gothische Statue habe im Laufe der Zeit eine Ueber-
meisselung erfahren, welche dem Werke, unter Beseitigung des mittelaltrigen Ge-
präges, die Eigenart der Barockplastik zu geben suchte, auf welchen Wandel Einzel-
heiten in der That hinweisen. Wie dem auch sei, die der Statue andauernd
zugewandte und noch in letzterer Zeit durch eine, wenn auch nicht eben sehr
glückliche Polychromirung bewiesene Sorgfalt spricht für einen pietätvollen Sinn.
Das Fortleben des Andenkens an das alte Patrocinium der Kirche wird noch durch
eine andere Erscheinung urkundlich bestätigt, nämlich durch ein Werk des Glocken-
gusses und zwar in folgender Weise.
Von den drei Glocken zeigt die gegen Ende des vorigen Jahrhunderts ge-
gossene Hauptglocke auf ihrem Mittelfeld die Relieffigur des h. Laurentius, kennbar
Oö
an der Diakonendalmatika und dem Feuerrost als Marterwerkzeug. Von der
sonstigen Ausstattung ist die auf der Schweifung innerhalb einer ornamentirten
Glocken