Full text: Kreis Offenbach (A, [1])

      
  
  
  
  
  
    
    
       
    
  
   
        
    
   
    
    
  
  
     
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
  
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HI DIETESHEIM 
(1371) und Dydesheim (1425) genannt. 
  
Die den hh. Sebastian und Wendelin geweihte katholische 
Filialkirche steht im Verbande zur Pfarrei Mühlheim und wurde um die Mitte des 
vorigen Jahrhunderts als einschiffiger Bau in bescheidenen Abmessungen und ein- 
fachen Formen des Barockstyles errichtet. Die Sakristei, von einem Kreuzgewölbe 
überspannt, legt sich in der Längenaxe der Kirche dem dreiseitigen Chorhaupt 
an, welches gen West gerichtet, also nicht orientirt ist. Der Thurm, ein zwei- 
geschossiger sogenannter Dachreiter, ist bekrönt mit einem formenschönen schmiede- 
eisernen Kreuz im Geschmack einer Zeit, welche bei all ihrer sonstigen Formen- 
willkür es verstand, durch dergleichen kunstgewerblichen Schmuck ihre Architek- 
turen von dem Eindruck lastender Schwere zu befreien und deren Bedachungs- 
masse frei ausklingen zu lassen. Ueber dem im Stichbogen gewölbten Portal mit 
der Jahreszahl 1751 auf dem Thürsturz steht in einer Nische eine von Strahlen 
umgebene Madonnenstatue, welche hinsichtlich der Richtigkeit der Körperverhält- 
nisse zu wünschen übrig lässt, dagegen in der Meisselführung günstig wirkt und 
in dem gebrochenen Faltenwurf der Gewandung einen Nachklang spätgothischer 
Formenmotive verräth. 
Das Innere der Kirche ist flach eingedeckt. Der Altar stimmt mit dem Styl 
des Gebäudes überein. Von den beiden flankirenden Säulenpaaren, mit korinthischen 
Kapitälen auf Basamenten mit Engelköpfen, sind die äusseren Säulen spiralförmig 
gewunden, während die inneren Stämme glatt gehalten sind. Auch die Säulen 
des Tabernakels folgen im Schaft der Spirale und tragen korinthische Kapitäle. 
In den Interkolumnien der grösseren Säulenpaare stehen nahezu lebensgrosse 
Statuen der Himmelskönigin Maria und des h. oseph, meisselfertig gearbeitete 
Werke der Holzbildnerei, obschon behaftet mit allen Anzeichen der über die 
plastische Ruhe weit hinausschweifenden, das Affektvolle im Uebermass betonenden 
Kunst des Rococo. Die Mitte des Altares nimmt ein Oelgemälde ein, eine kunstlose 
Kirche 
Altar 
Skulpturen 
  
	        
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