KREIS OFFENBACH
XXXV. WEISKIRCHEN.
FARRDORF, westlich von Seligenstadt im Rodgau und an der Rodau
» gelegen, hiess im 13. Jahrhundert Wisenkirchen, dann Wizzinkirchin
(1305), Wysenkirchen (1339), Wyskirchen (1425) und Wizsenkirchen
im 15. Jahrhundert.
Die katholische Pfarrkirche, dem Apostel Petrus in den Ketten geweiht, ist
ein in schlichten, um nicht zu sagen rohen Formen errichteter gothischer Bau,
dessen Urheber sich’s genügen liess, ein einschifiges Gebäude herzustellen, das
weder technisch noch künstlerisch hohe Ansprüche macht und in seiner äusseren
Erscheinung nur durch sein Alter ehrwürdig ist. Das Bauwerk setzt sich aus Chor-
haupt, Langhaus, Thurm und Sakristei zusammen.
Der flach eingedeckte Chor ist fünfseitig aus dem Achtort konstruirt und
öffnet sich nach dem nur wenig niedrigeren Langhaus durch einen stumpfen Spitz-
bogen (Iriumphbogen) mit einfacher Hohlkehlenprofilirung. Ueber dem Schluss-
stein ist an der Chorseite des Bogens das Zeichen
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eingehauen, welches in der Heraldik und unter der französischen Bezeichnung
crampon, englisch cramp, mehr als Hausmarke denn als eigentliches Wappenbild
vorkommt und im vorliegenden Falle wohl als Marke des Werkmeisters zu er-
klären ist, zumal es am Bauwerk noch zweimal wiederkehrt: an der äusseren süd-
lichen Hochwand und in der Laibung des nördlichen Sakristeifensters. In einem
vor etwa dreissig Jahren zwischen dem Kirchenvorstand und der »Präsenz Hanau
geführten, die Baupflicht des Chores betreffenden Rechtsstreit hat dieses Zeichen
durch die ihm seitens einer der Parteien beigelegte Bedeutung eines Wappens
eine Rolle gespielt. Aus der Bedachung des Chores erhebt sich ein gedrückter
Dachreiter mit barocker, zwiebelförmiger Bekrönung. Von den Chorfenstern ist
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