Sagen
Aeltere
Abbildung
24 KREIS OFFENBACH
geringes Mauerwerk, auf der Westseite nur ein Lichtgaden erhalten. Dagegen erhebt
sich an der Südseite eine Giebelwand mit eingefügtem gothischem Entlastungs-
bogen, während gen Osten die Langmauer des Palas mit Geschossreihen und
Lichtgaden den am wenigsten zerstörten Bautheil bildet und die rechteckige
Plananlage des Herrenhauses nach dieser Seite hin hochragend abschliesst. An
verschiedenen Stellen der Innenwand sind theils Balkenauflager für Flachdecken,
theils Wölbespuren als Geschossabtheilungen erkennbar. Die rechteckigen Licht-
öffnungen, von denen nur eine dreitheilig, die anderen zweitheilig sind, scheinen
mit spätestgothischen Bauveränderungen im Zusammenhang zu stehen. Aelter und
technisch wie stylistisch beachtenswerth ist der Kamin mit hoch in die Lüfte
starrendem Schornstein, dessen obere mit Spitzbogenblenden ornamentirten Theile,
wie der Kamin selbst, aus niederrheinischem Tuffmaterial bestehen. Ein söllerartig
vorspringender, mit Ausguss versehener Anbau an der Nordostecke des Palas zeigt
Simsüberreste, Rundbogenfriese und kräftige Konsolen unterhalb der trümmerhaften
Plattform, die bei feindlichen Angriffen eine Seitenbestreichung ermöglichte. Der
Anbau theilt mit den Lichtöffnungen die jüngere Entstehungszeit. Einige Fenster
im Untergeschoss haben in letzterer Zeit eine gut gemeinte, jedoch stylistisch wenig
befriedigende Erneuerung erfahren.
Die Sage knüpft an Burg Hain zwei Vorgänge aus der Lebenszeit deutscher
Kaiser. Von Karl dem Grossen wird erzählt, der Kaiser habe im Schloss öfter
residirtt und mit besonderer Vorliebe im Reichsforst gejagt, nachdem es seiner
Gemahlin Fastradana gelungen, ihn durch den Zauberbann eines in den Burgteich
versenkten Ringes an diesen Aufenthalt zu fesseln. Eine andere Sage berichtet,
Burg Hain sei der Ort, von dem aus die daselbst auf Befehl Kaiser Heinrich IV.
als Geiseln gefangen gehaltenen und der Obhut eines Ministerialen Namens Eber-
hard anvertrauten Söhne der sächsischen Markgrafen Uoto und Dedi ihre Flucht
an den Main und von da über Mainz in die Heimath bewerkstelligt hätten.
H. B. Wenck und A.L. Grimm, welche das Ereigniss dem Chronisten und (Quellen-
schriftsteller Lambert von Hersfeld, auch Lambert von Aschaffenburg genannt, nach-
erzählen, sind der Meinung, der Name Eberhard und die Lage der Burg Hain
stimme mit den in dem zeitgenössischen Bericht enthaltenen Umständen überein.
Dem entgegen macht Eigenbrodt darauf aufmerksam, dass die Flüchtlinge, wie
Lambert hervorhebe, ihren Weg über Gebirgsabhänge und Thalschluchten (per
abrupta montium, per concava vallium) nach dem Mainufer genommen, was der
theils ebenen, theils wellenförmigen Bodenbildung von Hain und Umgegend wider-
spreche. Es kann nicht unsere Aufgabe sein, diese Seite der sagenhaften Ueber-
lieferung, deren wir einfach zu gedenken haben, weiter zu verfolgen. Dagegen ist
für unseren Zweck die Abbildung der Burg Hain von Wichtigkeit, welche in
A. L. Grimm’s »Vorzeit und Gegenwart« vom Jahre 1822 und vor dieser Publi-
kation schon im »Grossherzoglichen Hofkalender von ı8ı1« von der Hand des
Kupferstechers Haldenwang erschienen ist.
Dürfen wir der von der Stadtseite aufgenommenen Darstellung trauen und
vergleichen wir auf Grund dieser Handhabe das Sonst mit dem Jetzt, so können
wir das schwere Verderben nicht genug beklagen, welches in den ersten Decennien
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