Allgemeines
KREIS OFFENBACH
Fig. 5. Gross-Steinheim. Prospekt nach Matth. Merian.
x. GROSS-STEINHEIM
TADT am Main, nordöstlich von Darmstadt, östlich von Offenbach ge-
legen, früher Ober-Steinheim genannt zur Unterscheidung von Nieder-
Steinheim, dem heutigen Klein-Steinheim. (Vergl. Abb. Nr. 5.)
Die Ortsgeschichte von Gross-Steinheim ist für die Zeit vor dem
Schluss des 13. Jahrhunderts in tiefes Dunkel gehüllt. Während benachbarte Dörfer
wie Auheim, Bieber, Bürgel, Dietesheim, Hainstadt, Mühlheim, Rumpenheim schon
im Beginn des 9. Jahrhunderts urkundliche Erwähnung finden, tritt der Name
Steinheim in dieser Epoche noch nicht auf den Schauplatz der Geschichte. Nichts-
destoweniger kann es kaum einem Zweifel unterliegen, dass das den Flussrand
überragende Basaltplateau, auf welchem das heutige Gross-Steinheim als wohlerhal-
tenes Städtebild des Mittelalters mit seinen Mauern und "Thürmen malerisch sich
ausbreitet, schon in grauer Vorzeit zur Ansiedelung einlud. Bis zum Fusse der
Niederlassung hatte es die Schifffahrt vom Rhein her bequem und auf der Fels-
fläche liessen sich sichere Wohnstätten anlegen zur Bergung des Gutes der acker-
bauenden Bevölkerung. Als Zeugen römischen Ursprunges des Ortes gelten einige
in der Nähe gefundene Bronzewerkzeuge zur Bearbeitung von Riemenwerk, sowie
geringe Spuren vermauerten Gesteines aus gebrannter Erde in den Substruktionen
des Bergfriedes der Burganlage, wovon weiter unten (s. S. 56) näher die Rede sein
wird. Abgesehen von diesen Anhaltspunkten spricht schon die von der Natur zum
Angriff wie zur Vertheidigung geeignete Lage der Oertlichkeit für die Annahme
ihrer wehrhaften Benützung durch die Römer. Unmöglich konnte der hochgelegene,
den Lauf des Maines und das gegenüberliegende Land bis tief in's Kinzigthal und
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