Full text: Kreis Offenbach (A, [1])

  
   
KREIS OFFENBACH 
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\ übertragen worden. Die Rückseite ziert das für Messgewänder liturgisch vorgeschrie- 
ii | bene Kreuz, auf welchem die im Plattstich ausgeführte Figur des mit einem Nimbus 
ji | umgebenen Heilandes von golddurchwirktem Hintergrund sich abhebt. Die den Er- 
löser umschwebenden weissgekleideten Himmelsboten fangen das aus den fünf Wun- 
den träufelnde Blut in kelchartigen Schalen auf. Ueber dem Gekreuzigten erscheint 
I Gottvater im Brustbild mit ausgespannten Armen unter einem Baldachin, dessen 
El] geschwungene Formen auf die späthgothische Stylepoche deuten. Auf der Vorder- 
der Kasula sieht man oben eine unvollständige Gewandfigur, darunter die 
steht die Gestalt 
seite 
Muttergottes und den Jünger Johannes. Am Fuss des Streifens 
Fl einer Martyrin, in der Rechten eine Siegespalme, in der Linken ein Buch tragend. 
Hl Auch diese Figuren sind in der Technik des Plattstiches ausgeführt. Einige Stellen 
der Stickerei waren dem Mottenfrass verfallen, sind jedoch durch kunstliebende 
| Fürsorge glücklich erneuert. Auch hier heben sich die Gestalten in farbenreichen 
Gewändern von goldenem Grunde leuchtend ab und lassen das Ganze in dekora- 
tivem Zusammenhang von Vorderseite und Rückseite als eine recht achtbare Leis- 
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tung der Nadelmalerei aus der Schlusszeit der mittelalterigen Kunstindustrie erscheinen. 
Pfarrhof befindliche ZHolzstatue des 
| Holzplastik An dieser Stelle sei auch eine im 
h. Sebastianus von zweidrittel Lebensgrösse erwähnt, befriedigendes Mittelgut aus dem 
Besinn des 16. Jahrhunderts und behaftet mit denjenigen Merkmalen, welche, wie 
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| naturalistischer Gesichtsausdruck, krauses Lockenhaar und brüchiger Faltenwurf, das 
2 Ende der gothischen Plastik in den Rhein- und Mainlanden charakterisiren. Die 
Statue war früher ohne Zweifel in der Pfarrkirche aufgestellt und wird nach einer 
! kunstgemässen Erneuerung dort wieder einen würdigen Platz erhalten. Eine 
Eccehomo-Statue, eine Statuette des h. Wendelin und mehrere Heiligenfiguren 
Hi und Engelgestalten vom niedergelegten Oberbau des Hochaltars sind handwerks- 
mässige Arbeiten der späteren Renaissance. 
en: Die in der Sakristei befindlichen Gegenstände des Krrchenschatzes bestehen 
Kelc "theils in Gefässen, theils in Gewändern. Drei Messkelche und ein Spersekelch 
An Reichthum der Aus- 
Kelche, 
liturgische N i x Be ‘ 
ochören ihrer Formgebung nach ins vorige Jahrhundert. 
Gewänder etc. 
dichtes, leicht durchbrochenes Arabesken- 
stattung steht der Kelch voran, dessen Kuppa 
werk umzieht, aus welchem in Email gemalte Bildnisse der h. Jungfrau und der Apostel- 
fürsten Petrus und Paulus medaillonartig vortreten. Andere Schmelzmalereien sind 
in die Ornamente des Kelchfusses eingelassen und zeigen die Bildnisse des h. Jo- 
seph, des h. Franziscus Seraphicus und des h. Antonius von Padua. Der zweite 
Kelch entbehrt des Emailschmuckes, allein seine Arabeskenzier steht jener des erst- 
genannten Kelches in der Behandlung der Kuppa gleich und übertrifft sie am 
| Nodus und Fuss durch eine Fülle kunstreicher Motive des besseren Barockstyles. 
Der dritte Kelch ist einfacher in dekorativem Betracht, jedoch nicht unedel in den 
dicht gefurchten Rankenverschlingungen seiner unteren 3estandtheile. Der Speise- 
kelch bezeichnet durch schwerfälligen Aufbau und gesuchte Örnamentirung den nie- 
deren Standpunkt des Kunstgewerbes am Auseang des 18. Jahrhunderts. Zwei 
Kaselm haben weissen Seidenstoff als Untergrund und gehören dem vorigen Jahr- 
an. Das eine Messgewand trägt das Wappen des Stifters; das andere 
Als 
hundert 
zeiet im Plattstich ausgeführte Blüthenranken von Goldrändern umgeben. 
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
   
   
     
  
  
  
   
    
    
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
   
  
    
   
  
   
  
  
  
   
  
   
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