Stadtbefestigung
KREIS OFFENBACH
Die alte Stadtbefestigung ist längs der Uferfronte im Östen und nach der
Landseite im Süden in sehr ansehnlichen Ueberresten erhalten und gibt an ver-
schiedenen Stellen eine in hohem Grade belehrende Anschauung von dem System
der mittelaltrigen Wehrbaukunst. Das Material ist grossentheils Basalt, der auf der
Südseite der Stadt gewonnen wurde, wo noch jetzt breite Vertiefungen, die wie
Festungsgräben aussehen, an die alten, schon von den Römern für ihre grosskrotzen-
burger Bauanlagen benützten Steinbrüche erinnern. Durch den Mauergürtel führten
ursprünglich drei Thore in die Stadt, von denen die Mainpforte die Verbindung
mit dem Flusse, die beiden anderen Thore den Verkehr nach der südlichen und
westlichen Landseite vermittelten. Die Stadtbefestigung bildete mit der Herrenburg
ein fortifikatorisches Ganzes, worin der letzteren die Rolle der Citadelle zukam. Die
Anfänge der städtischen Beringung gehen in die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts
zurück. Unter der Regierung des Kurfürsten Konrad von Daun und Diether von
Isenburg wurden einzelne Werke verstärkt, andere neu hinzugefügt. Auch in den
folgenden Jahrhunderten behielten Stadt und Burg die Geltung einer Landesveste,
die nach den Anforderungen der Zeit in gutem Stand erhalten wurde. An der
Ostfronte des Schlosses und der Stadt zog eine von Wehrthürmen überragte Doppel-
mauer längs des Flusses hin. Gegen Nord bot eine starke bastionirte Schartenzeile
und der davorliegende Schiesshag-Graben genügenden Schutz. In der Nähe einer
Bastion hinter dem Bergfried sieht man die Zinnenscharten vermauert und in dem
Mauerzug hinter dem Marstalle sind die Umrisse einer ebenfalls vermauerten gothischen
Ausfallpforte erkennbar. Der westliche Theil des Ringes ist in Folge der Stadt-
erweiterung, welcher auch der Thorthurm weichen musste, an zahlreichen Stellen
durchbrochen. Von den auf Bogenfriesen hinziehenden Wehrgängen und ihren
Brüstungen sind hier nur spärliche Reste übrig. Ueber den Durchbruch der Mauer
in der Nähe der Pfarrkirche und die wehrhafte Bedeutung ihres Thurmes wurde
das Erforderliche auf S. 42 gesagt. Weiterhin an der Südwestecke der Befestigung
springt ein kräftiger Mauerthurm mit zwei Dritttheilen seiner Rundung nach aussen
vor. Sein auskragender Zinnenkranz ruht auf Spitzbögen mit doppelten Basaltkon-
solen. Die der Stadt zugewendete Seite des Thurmes ist nur an der unteren Hälfte
vermauert ; die obere Hälfte ist frei, um den Feind im Fall seines Eindringens am
Festsetzen in der inneren Stadt zu verhindern. Hier, wo die Beringung die Rich-
tung gen Süd einschlägt, ist der Wehrgang sammt Brüstung von besonders guter
Erhaltung. Nahe dabei lässt eine wuchtige Thorfahrt mit steinernen Thürangeln das
ehemalige Vorhandensein eines militairischen Zwecken dienenden Gebäudes ver-
muthen. Dicht bei dem Hofbräuhaus ragt ein im Halbrund vorspringendes Wächter-
häuschen über den Bering. Dann folgt ein quadratischer Mauerthurm mit einem
davorliegenden kleineren Vorwerk, dessen Rundthurm mit einer zierlichen Zinnen-
bekrönung abschliesst. Ein grösseres Vorwerk an dem südöstlichen Theil der Ring-
mauer gewährt noch jetzt das fast ungetrübte Bild einer ausgebildeten älteren Wehr-
anlage solcher Art. An dieser Stelle, wo das Terrain dem Feinde eine leichte An-
griffsfronte darbot, handelte es sich zur Sicherung der Stadt um die Anlage einer
starken Schutzwehr, welche gleichzeitig eine kräftige Beherrschung und Verthei-
digung der hier vorüberziehenden Seligenstadt-Frankfurter Heerstrasse ermöglichte.
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