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Kirche
Skulptur
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x. HAINSIADT
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SAILIALDORF am Main, nordwestlich von Seligenstadt, früher auch unter
5 der Bezeichnung Hainstatt vorkommend.
Die im Jahre 1842 nach romanischen Stylgesetzen erbaute Kirche,
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Filiale der katholischen Pfarrei Klein-Krotzenburg, trat auf neuem Bau-
grund an die Stelle eines kleinen, architekturlosen älteren Gotteshauses, an dessen
Oertlichkeit mitten im Dorfe ein Krucifix aus Sandstein erinnert, eine Stiftung des
Jakob Ehnes aus dem Jahr 1727.
Im Inneren des neuen Kirchengebäudes ist an der Nordwand des Langhauses
eine Holzskulptur angebracht, eine weibliche Figur darstellend, welche durch das
Attribut eines Thurmes, in dessen Nische das Allerheiligste durch Hostie und Kelch
symbolisirt ist, als %. Barbara sich zu erkennen gibt. Die meterhohe Statue zeigt
die Heilige in reichem Lockenhaar und wallendem Gewand und kann als eine be-
friedigende Leistung der spätgothischen Kunst Anspruch auf grössere Beachtung er-
der eeschmacklose weisse Oelfarbanstrich verschwunden und
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heben, wenn einmal
die formlöse Konsole durch eine künstlerisch entsprechendere Stütze ersetzt
sein wird.
In der Sakristei wird ein liturgisches Gewand, Kasula, aufbewahrt, augen-
scheinlich eine klösterliche Nadelarbeit des ı6. Jahrhunderts, deren kreuzförmige
Mitteltheilung auf neuer gemusterter Stoffunterlage aus goldgestickten Medaillons
sich zusammensetzt, worauf die aus glattem weissem Seidengewebe geschnittenen,
in den Umrissen und Gesichtszügen durch Nähte markirten Figuren des Gekreu-
zigten, der Schmerzensmutter und des Lieblingsjüngers kräftig sich abheben. Die
übrigen Medaillons enthalten aufgenähte Blumen aus farbigem Seidenstoff. Das
Ganze ist in stylistischem Sinn genommen kunstlos und kann nur durch die eigen-
thümliche Technik die Aufmerksamkeit fesseln. — Ein Kelchtuch wit wohlstylisirter
Umrandung darf als eine feine Nadelarbeit des vorigen Jahrhunderts bezeichnet
werden,