Würfelkapitäl,
Bildstöcke
Brunnenfiguren
und Wappen-
fragmente
Jagdschloss
Krähenberg
KREIS ERBACH
manisches Würfelkapitäl mit gerundeten Wangen und achtseitigem Schaftansatz
wurde vor einigen Jahren in einer Waschküche gefunden und dürfte auf Kloster
Steinbach zurückzuführen sein. — Zwei Bildstöcke aus gothischer Zeit haben
dachförmig abgeschrägte Nischen und zeigen an ihren Pfeilerflächen Reliefdar-
stellungen eines Beiles und einer Hechel als Hausmarke des Stifters.
Den Gesetzen der Renaissance folgen zwei am Fusse des nördlichen Flügel-
erkers unter Bäumen und Gebüsch versteckte Buntsandstein-Statuen: die gefesselte
Andromeda und Perseus mit dem Drachen. Die Figuren sind lebhaft bewegt
und sollen als Brunnenzier gedient haben. — Der nämlichen Epoche entstammt
ein von beschwingten Genien flankirtes Wappen der Geschlechter Zrbach und
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7022,
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Fig. 78. Schloss Fürstenau. Votivaltar der Diana.
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Solms mit Ornamenten im Metallstil. Es ist eine kompositionell wie technisch
tüchtige Leistung aus der Zeit der zweiten Ehe (1572—1586) Graf Georg des
Jüngeren. — Eine noch bedeutendere Meisterhand hat das Allanzwappen von
Erbach-Reuss geschaffen, welches an der vorerwähnten Thorfahrt der verschwun-
denen, den inneren Schlosshof abgrenzenden Verbindungsmauer angebracht war.
Beifolgende Wiedergabe des Wappens nach einer Federzeichnung (Fig. 79 Schluss-
Vignette) gibt eine Vorstellung dieser schwungvoll komponirten und meisselfertig
durchgeführten Schöpfung der Reliefplastik der Renaissance aus dem Schluss des
16. Jahrhunderts.
Es dürfte hier der Ort sein, des Erbach-Fürstenauischen Jagdschlösschens
Krähenberg oder Krähberg auf der waldigen Bergkuppe gleichen Namens zu
gedenken. Die Oertlichkeit tritt urkundlich schon i. J. 795 unter der Namens-
form Crawınberk im Lorscher Kodex auf; 1484 kommt die Schreibung Craen-
berg vor. Jagdschloss Krähenberg bildet eine Baugruppe, welche aus einem von
Graf Ludwig IV von Erbach-Fürstenau 1778 errichteten Hauptgebäude und einigen
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