Centgerichts-
Siegel und
Cent-Fahne
Wegkreuze,
Centgalgen
Allgemeines
150 KREIS ERBACH
wagerechtem Balken und drei herabhängenden Wimpeln im Felde. Am Schluss-
stein des Kellereinganges sind die Initialen FW, die Jahrzahl 1506 und ein kleines
— Am Keller des Schulhauses steht die Jahrzahl 1495. FW
Ein Szegelstempel des Centgerichts befindet sich
im Besitz des Herrn Gastwirth Schwinn; die Formen — mn
Steinmetzzeichen in folgender Formgebung eingehauen:
weisen auf die zweite Hälfte des vorigen Jahrhunderts. — Die letzte Fahne der
Cent wird im Pfarrhof aufbewahrt; sie besteht aus Seidenstoff in doppelt über-
einander angeordneter hellroth-blau-weisser Streifung. Die eine Seite zeigt das
aufgemalte Wappen von Erbach-Breuberg in lebhafter Farbengebung; auf der
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anderen Seite erscheint die Wappengruppe von Löwenstein, Wertheim, Pfalz und
die Jahrzahl 1784.
Zwei schlichte Wegk#reuze in der Gemarkung sind von altem Aussehen und
gelten als Gedenkmale für Verunglückte. Der eine Denkstein ist in trümmerhaftem
Zustande; das am nördlichen Waldsaum stehende zweite Kreuz ist von besserer
Erhaltung, aber wie das erstere ohne Inschrift. Auf einem Ausläufer der Böll-
steiner Höhe, T km von Kirch-Brombach entfernt, stand der Cent-Galgen. Drei
aus dem Boden ragende, triangulär gestellte Pfeilerstumpfe bezeichnen die Ueber-
reste der alten Richtstätte.
XV. KONG
ARKTFLECKEN im alten Plumgau, südöstlich von Darmstadt, nörd-
lich von der Kreisstadt en an der oo gelegen, u Ur-
und Oimikem, 1113 ee 1321 Kinliih, 132 ham
1348 Kuntich und Kumbich, 1349 Künnich und 1459 Konich, ee zwei
letzteren Benennungen noch heute im Munde des Volkes fortleben. Der Name
wird als eine alte Flussbezeichnung angesehen, aus dem Stamm kenf, (gothisch
huntan, angelsächsisch Aentan, jagen) abgeleitet und als yagendes, dahıneulendes
Wasser erklärt.
Die Ortsgeschichte von Aönzg ist für die Zeit vor dem 9. Jahrhundert in
Dunkel gehüllt. Gleichwohl liegt die Wahrscheinlichkeit nahe, dass der Ort sein
Dasein einer Römersiedelung verdankt. Zeugen römischen Ursprunges sind einige
in und um König gefundene Skulpturen, von denen weiterhin die Rede sein wird.
König war Hauptort der Cent gleichen Namens, zu welcher die Dörfer Fürsten-
grund und Kimbach (1321 Zurstengrunt, Kuntbuch), möglicher Weise auch