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BREITENBRUNN ES
gebaut und erhielt einen ungegliederten Abschluss im Rundbogen. Das ältere
Nordportal ist im Stichbogen geschlossen, an den Wandungen leicht gegliedert und
im Sturz mit einem Medaillonornament versehen. Stichbogenartig schliessen auch
die Fenster, von denen je zwei an den Seiten des flach eingedeckten Langhauses
sich befinden und ein drittes Fensterpaar den dreiseitigen Chorraum erhellt. Die
Kanzel ruht auf einer in der Spirale gewundenen Säule. Kleinere Spiralsäulen
flankiren die Oktogonflächen der Kanzelbrüstung und stützen ihren ausladenden
Simszug. Die Ornamentation des Orgelgehäuses zeigt die verklingenden Formen
des Rococo.
Unter den liturgischen Gefässen verdient ein Messkelch mit kräftigem Knauf
und breiter Rundschale Beachtung. Das Material ist vergoldetes Silber. Den runden
Fuss ziert ein Krucifixus in Relief. Die fünf Rotuli des Knaufes sind mit tief-
rothen Emailstreifen umrändert und zeigen innerhalb ihrer kleinen Metallfelder
gravirte Vogelgestalten, die auf jedem Rotulus in paarweiser Anordnung sich wieder-
holen. Oberhalb und unterhalb des Knaufes vermitteln Eichenlaub und Kleeblatt-
pässe die Verbindung mit Schale und Fuss. Die gothische Stilisirung aller dieser
Schmucktheile deutet auf die zweite Hälfte des 135. Jahrhunderts. — Eine Adend-
mahlskanne von Zinn zeigt auf sämmtlichen Flächen gravirte, verschlungene Rauten-
muster, worin der symbolische Granatapfel als Ornamentmotiv vorwaltet. Auf dem
Deckel sitzt ein Löwe, dessen Pranken ein von Putten begleitetes Medaillon halten.
Darunter steht die Widmungsinschrift: J. P. HENNING PASTOR BREITEN-
BRUNNENSIS. 1718. — Die Pfarrkirche zu Lützel - Wiebelsbach besitzt ein
ähnliches Altargefäss, worauf der Name desselben Geistlichen als Stifter und die
gleiche Jahreszahl steht, jedoch mit der ÖOrtsbezeichnung Züfzelbach, woraus
hervorzugehen scheint, dass Breitenbrunn zur Zeit des freigebigen Pastors Henning
im Filialverhältniss zu Lützelbach sich befunden.
Auf dem die Kirche umgebenden Friedhof steht noch heute die alte, pyramiden-
förmig in drei verjüngten Zweiggruppen ansteigende Zza2de mit breiter Astkrone
aufrecht, unter welcher einst das Dorf- oder Hubgericht Recht gesprochen.
Eine südwestlich’von der Kirche ansteigende Bodenerhöhung, im Volksmund
‚Steinbuckel genannt, birgt unter der mit Graswuchs und Obstbäumen bepflanzten
Erdkrume die Grundmauern einer Mzederlassung, deren römischer Ursprung durch
die an verschiedenen Stellen zu Tage geförderten Gegenstände ausser Zweifel
steht. Unter diesen Fundstücken, welche sich im Besitz des Anwohners und Eigen-
thümers des Anwesens, Kirchenrechner Ph. Schäfer, befinden, seien erwähnt: eine
Kupfermünze des Kaisers Antoninus Pius, Pfeilspitzen, eine Patera aus Zerra
sıgıllata mit dem Töpferzeichen »TOCCA « und andere Ueberreste von Thongefässen.
Drei Wohngebäude aus dem 17. Jahrhundert, im Erdgeschoss aus Haustein-
material, im Obergeschoss aus Fachwerk bestehend, haben im allgemeinen ihr
alterthümliches Gepräge bewahrt und sind nur an wenigen Stellen von modernen
Ergänzungen berührt.
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Altargefässe
Gerichts-Linde
Römersiedelung
Wohngebäude