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KREIS ERBACH
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Aussenbau des Langhauses. Seine an der Nord- und Südseite sowie im unteren Thurm-
geschoss liegenden rechteckigen Eingänge sind kunstlos. Der saalartige Innenbau, mit
je drei grossen Rundbogenfenstern
an den Langseiten, wird von einer
Flachdecke überspannt, die an den
Hochwänden als Kehlung - verläuft
und von einem einfachen Simszug
begrenzt ist. Die bis zum Chorraum
sich hinstreckenden Emporen sind
nicht geeignet, die Eintönigkeit der
Hochwände wohlthuend zu beleben.
Besser bestellt ist’s in diesem Betracht
mit der Verzierung des Chorgestühles
und mit der Ausstattung des Orgel-
gehäuses, an dessen Seiten ‘breite
Flügelornamente ausladen, während
auf den Simsverkröpfungen vergoldete
Vasen zwischen Posaunen blasenden
Engelfiguren stehen, Alles in vor-
herrschenden Rococoformen. Den
nämlichen stilistischen Grundzug be-
sitzt die Kanzel, welche die Mitte
der Orgelbühne einnimmt und auf
deren Schalldeckel der symbolische
Pelikan seine Jungen mit dem eigenen
Herzblute nährt. Diese Schnitz-
arbeiten machen keine hohen An-
sprüche. — Der den Altar über-
ragende, nahezu lebensgrosse Kruci-
fixus ist zwar auch keine Musterleistung
der Holzskulptur, aber das Werk ist
erfüllt von sichtlichem Streben nach
richtiger Wiedergabe der Körper-
formen, deren Stilweise ebenfalls auf
das vorige Jahrhundert zurückweist.
Ein in kunstgeschichtlicher wie
künstlerischer Beziehung ungleich
höheres Interesse als die genannten
Fig. 122. Sandbach.
Grabmal des Grafen Michael III von Wertheim. Hervorbringungen der verklingenden
Us w. Gr.
Spätrenaissance gewährt der in die
ne Chorwand eingelassene Graöstem des Grafen Michael III von Werthein.
von Wertheim Dass das Monument nicht sehr lange nach dem Hingang des Grafen — } auf
dem Breuberg am ı4. März 1556 als letzter männlicher Sprosse seines alt-
ehrwürdigen Geschlechtes — errichtet wurde, bezeugt, ganz abgesehen von der