BULLAU 43
Fürstenauischen Ober-Forstmeisters Johann Pahl« genügen. Als Symbol der Ewigkeit
schwebt das von einer Strahlenglorie umgebene Auge Gottes über einer Bürgerkrone,
an deren Seiten faltenreiche Draperieen die Inschrift und eine Aschenurne als
Symbol der Zeitlichkeit umrahmen. Die Technik verräth keinen kunstgewandten
Meissel; zudem weisen die Stilformen und der Zug in’s Allegorische auf eine Richtung
der absterbenden Spätrenaissance hin, die, das Rococo hinter sich lassend, an der
Grenze der Kunstarmuth des sogen. Zopfstiles angekommen war.
Zwei Wohnhäuser, den Familien Löhr und Körber gehörig und dem Schluss
des 16. Jahrhunderts entstammend (das eine ist mit 1584 bezeichnet), sind in
fast unveränderter Beschaffenheit erhalten. Die Untergeschosse zeigen wuchtige
Sandstein-Werkstücke, welche anscheinend den nahen Römerkastellen der Mümling-
linie entnommen sind, so dass die beiden Gebäude des gleichen klassischen Ur-
sprungs sich rühmen dürften, wie zahlreiche andere dieser Grenzwehr benachbarte
Bauernhäuser. Der Innenbau und die in Fachwerk ausgeführten Obergeschosse sind
von kräftigen Balkenlagen durchzogen. Die moosbedeckte Strohbedachung steigert
den malerischen Eindruck.
Am Weg nach der Wallfahrtskirche Schöllenbach steht unter einer dreistämmigen
Buchengruppe ein im Volksmund » Bullauer Bıld« genannter, 2 m hoher Bildstock
mit leerer Nische und der Jahreszahl 1761 (1561?).
Wohngebäude
Bildstock