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ERBACH
Die unteren und mittleren Theile des äusserlich wohlerhaltenen Berg-
/rıeds (Fig. 28) deuten in Stil und Technik auf den Beginn des 13. Jahr-
hunderts. An einzelnen Werkstücken befinden sich folgende Steinmetzzeichen :
In runder Grundgestalt und ohne sichtbare Geschossabtheilung steigt das aus Sand-
stein-Buckelquadern mit Schlagrändern bestehende, 2 m dicke, wohlgefügte Mauer-
werk machtvoll bis zu einem Kranz von derben Kragsteinen auf, die einer ver-
schwundenen Holzgallerie als Stütze gedient
haben mögen. Darunter tritt seitwärts eine
Pechnase vor; darüber deckte ursprünglich
eine Zinnenbekrönung mit Schartenzeile das
Ganze ab. Am Ende des 15. Jahrhunderts
(1497) erfuhr der Thurmabschluss eine durch-
greifende Veränderung, mit sichtlichem Streben
nach gesteigerter monumentaler Wirkung. Ober-
halb der Schartenzeile, deren Lucken in Licht-
öffnungen umgewandelt wurden, erhoben sich
nun über einem Kranzgesims drei mit abge-
treppten Giebeln geschmückte, erkerartige Vor-
sprünge, sogen. Lauben, überragt von einem
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schlanken, im Grundriss sechseckigen Schiefer- || Il reed Im.
helm, welcher von kleinen Lukarnen durch- 1.: 200
brochen ist und in eine Laterne endigt, deren Züg. 29. Erbach. Bergfried des Schlosses; I}
Spitze den Thurmknopf und die wappenge- Ce N
zierte Wetterfahne trägt. Der Bergfried stand ehedem frei im inneren Burghof;
jetzt schneidet er mit einem Viertel seines Umfanges in den modernen Schloss-
bau ein und dient demselben als Stiegenthurm. In Folge dieser Neuerung hat
der alte Wehrthurm seine ursprüngliche Innenausstattung eingebüsst, mit Aus-
nahme des Öbergeschosses (s. d. Grundriss Fig. 29) und des Dachstuhles, dessen
Struktur ihren Schwerpunkt in einer Mittelsäule hat, von welcher die einzelnen
Träger auslaufen. Auch das alte Thürmerstübchen ist erhalten. -- An der Aussen-
seite der nach dem Schlosshof gerichteten Laube, sogen. Uhrlaube, steht folgende
Gründungsinschrift des Oberbaues in gothischen .Lettern :
Anno Dam. DEECEXCVL hat Uallbracht den Helm diefex
turmeg der uohigeborene und edeie Ber Schenk Erasmus zu Erbach
u. Birkenbach.