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WIMPFEN A. B. 87
Mag das Werk künstlich sein, künstlerisch ist es nicht. Auch hat der Geist der
Antike an Renaissanceschöpfungen solcher Art keinen Antheil mehr, und
sonstiren Formenschönheit, die Schwäche dieses Erzeugnisses
klassischen
darin liegt, bei aller
der deutschen Renaissance.
Ein Nothschrei drängt sich beim Anblick des jetzigen Zustandes der Wimpfener
jedem denkenden und empfindenden Betrachter auf die Lippen.
Kreuzigungsgruppe
erbarmenswürdige Zustand fortdauern, worin die ergreifende
Wie lange noch soll der
Darstellung des Opfers auf Golgatha sich befindet? Zu Frankfurt und Mainz ist die
Würde und Heiligkeit der dortigen stilverwandten Kalvarienberge dem Volke ins
Herz gewachsen und die Erhaltung dieser Denkmäler bildet ein Gegenstand warmer
Fürsorge der beiden kunstliebenden Städte. Wann wird Wimpfen ein Gleiches für
sein erhabenes Passionsmonument thun, zumal es sich hier um die Wiederherstellung
eines weniger durch zerstörende elementare Schädigung als vielmehr durch bilder-
stürmerische Steinwürfe einer rohen Strassenjugend verstimmelten Werkes handelt,
in dessen ehemaliger Prachtentfaltung die altdeutsche Plastik einer ihrer schönsten
Blüthen getrieben! Trauernd umschweben die Geister des kunstsinnigen Stifters
und des kunstmächtigen Meisters die grossartige Schöpfung und seufzen nach Ab-
hilfe der jammervollen Verwüstung. Möchten aus dem Schoosse des Gemeinde-
Stimmen im Geiste Hans Koberer’s sich erheben, um den Vandalis-
sihnen und der Stiftung des alten Stadtoberhauptes über seinem
rathes pietätvolle
mus früherer Tage zu
Grabe auf dem Friedhof der Väter zur Selbstehrung der jetzigen Generation diejenige
Ehre zu geben, die das hehre Werk um der Geschichte Wimpfens wie um der deut-
schen Kunst willen im höchsten Maasse verdient. Durch die Erfüllung dieses Wunsches
würde sich der Gemeinderath die lebhafte Zustimmung aller Gebildeten sichern.
Este, precor, memores, qua sitis stirpe creati!
Nimmer vergesset, ich bitte, des Stammes, aus dem ihr entsprossen!
Die südwestliche Ecke des alten Kirchhofes wird von dem unmittelbar neben
dem Kalvarienberg gelegenen Beinhaus eingenommen, das seine unsprüngliche
Bestimmung als Sammelhalle zerstreuter Gebeine längst verloren hat, eine Zeitlang
von dürftigen Ortsangehörigen bewohnt war und jetzt als Maschinenraum für die
Kirchenheizung dient. Nur der untere Theil des aus dem Stadium der Spätgothik
stammenden Gebäudes ist ziemlich erhalten; die Bedachung ist jünger. Ein Spitz-
bogen mit einfacher Kehlung und ein Rundbogen mit schlichter Abfasung sind ver-
mauert und bezeichnen die ehemaligen Zugänge der Todtenhalle. In die Ostwand sind
drei mit Wappenschilden geschmückte und von gut bewegter Renaissance-Ornamen-
tation umrahmte eiserne Gedenktafeln eingelassen, deren lateinische Majuskelinschriften
auf BEATVS KOBERER + 1570, VERONICA BENDER GEB. GRIHAYM
+ 1572, und auf den EHRWVRDIGEN VND HOCHGELAHRTESTEN GE-
MVNDVS KOCH VON VLM BEYDER RECHTE DOCTOR + 1560 sich be-
ziehen. Unweit vom Beinhaus enthält die südliche Umfassungsmauer fünf Bunt-
sandstein-Grabplatten, die früher aller Wahrscheinlichkeit nach als Decksteine von
Sepulturen im Langhaus der Stadtkirche dienten. Durch die Tritte der Kirchenbe-
sucher haben die skulptirten Oberflächen schweren Schaden gelitten. Zwei dieser Denk-
mäler gehören nach Ausweis ihrer aus gothischen Minuskeln bestehenden Inschrift-
Beinhaus