Full text: Ehemaliger Kreis Wimpfen (A, [3])

   
ırift an 
ht sich 
2 
ı einem 
  
‚er Zif- 
ilde ist 
nfachen 
ler Ge- 
es der 
issance 
[Linien 
ren Ge- 
)»bogen- 
rt :das 
).) Der 
ı from- 
er Be- 
s voll- 
h zwei 
Ander 
Haus- 
weiften 
pruch: 
meinen 
gang 
vigkeit. 
'appen- 
ckt ist. 
- Hohl- 
ıneben, 
  
WIMPFEN A, B. 
auf einem Quaderstein der Mauerkante, hat die Pietät der Ueberlebenden das Andenken 
des Erbauers durch folgende wohlgemeinte Reimschrift verewigt: 
Hang Aff der Aelteft erbauwet mich 
Sein Alter auff 70 Jahr erftritt fich 
Anno 1590. 
An dem gegenüber gelegenen Hause Nr. 184 treten aus dem Quaderwerk des 
Untergeschosses zwei Wappenschilde vor. Das Feld des einen Schildes zeigt in 
meisselfertigem Relief einen zähnenfletschenden Wolfsrachen: der andere Schild trägt 
die Jahrzahl 1525. 
In unmittelbarer Nachbarschaft steht ein mit Nr. 183 bezeichnetes kleines Haus, 
an dem viele Besucher des Burgviertels gleichgiltig vorübergehen. Und doch ist die 
wenig beachtete Behausung in einzelnen Theilen für die 
Wimpfener Baugeschichte von Bedeutung, weil darin 
das älteste bürgerliche Heim, wenn auch als noch so be- 
scheidenes Beispiel der verschwundenen Wohnbauten 5 
der freien Reichsstadt aus frühmittelaltriger Zeit, kenn- 
bar an Pforte und Fenster sich erhalten hat. Dem im ei 
baukünstlerischen Sehen geübten Auge verräth sofort B 
der von einem derben Rundstab umzogene, in gediege- 
ner Werktechnik ausgeführte Bogeneingang den roma- 
nischen Ursprung. (Fig. 94.) Das Erdgeschoss lehnt sich 
mit seiner Rückseite an den Zug der Burgmauer und 
ist an dieser Stelle von einem Fenster durchbrochen, 
  
welches das Tageslicht einem jetzt als Futterraum— _—— 
dienenden Gemache zuführt. Die Lichtöffnung ist ein DR 
  
sogenanntes gekuppeltes Doppelfenster mit einer spät- 
romanischen Säule, welche die beiden Abtheilungen Fig. 94. Wimpfen a. B. 
scheidet. (Fig. 9%.) Das Basament der in der Abbildung Zirgeng eines gl Hastses 
zeichnerisch erneuerten Säule besteht aus einer Hohl- Se 
kehleneinziehung zwischen zwei Pfühlen und einer unterlegten Plinthe, deren Vor- 
sprünge mit plattförmigen Eckknaggen verziert sind. Der polygone Säulenschaft hat 
eine Ornamentation von Zickzack -Linearzügen. Ein Ring, sogen. Anulus, vermittelt 
den Schaftübergang zum Kapitäl, das von Palmetten umkränzt ist, die durch ein 
Astragalband zusammengehalten werden. Ueber dem Palmettenkranz lagern Voluten 
mit kugelförmigen Abschlüssen. Kein Zweifel, dass diesen Ueberresten die gleiche 
Zeitstellung zukommt, wie den Palatialruinen und dass darum das unansehnliche 
kleine Bauernhaus ein gleiches Anrecht auf Schonung und Schutz vor Vernichtung 
erheben darf, wie die Trümmer der Kaiserpfalz. 
Ein Zeitraum von mehreren Jahrhunderten trennt das romanische Häuschen Gemminger Hof 
von dem unweit davon erbauten stattlichen Hofgebäude der Freiherrn von Gemmingen 
und Zelenhard. Das Herrenhaus ist in stilistischem Betracht minder bedeutsam. Die 
Thorfahrt hingegen wird von kraftvollen Pfeilern flankirt, deren Barocco-Kämpfer 
   
  
  
   
   
    
    
    
  
      
    
     
       
   
    
     
      
    
    
    
     
  
  
   
    
    
    
   
  
  
    
      
    
  
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.