Full text: Ehemaliger Kreis Wimpfen (A, [3])

  
  
  
  
  
   
  
   
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
    
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WIMPFEN 1. TH. a 
gedieh seine Vollführung nur bis zum Dachrand der benachbarten 17 m hohen Bau- 
theile, Chor und Transsept. Für die Nichtvollendung des dritten Geschosses bietet 
übrigens die Schönheit der Einzelformen des Vorhandenen befriedigenden Ersatz. 
Dem Untergeschoss wird zwar auch hier Licht und Luft durch einen ähnlichen 
schmalen, spitzbogigen Mauerschlitz oberhalb des Sockelsimses zugeführt wie am 
Nordthurm. Dagegen ist die Architektur der Lichtöffnungen des zweiten Geschosses 
ungleich vielgestaltiger durchgebildet als dort, insofern die Giebelabschlüsse mit wohl- 
abgewogenem Vierpassmaasswerk gefüllt sind, die Fensterpaare in grösserer Schlank- 
heit zur Höhe hinanstreben und 
ihre Wandungen aus säulenar- 
  
tigen Rundstäben mit kehlför- 
migeen Laubkapitälen bestehen, 
eine Auszier, die im Gegensatz 
zu den Chorfenstern auch auf 
  
  
die Mittelpfostung sich erstreckt. 
(Fig. 124.) In Allem und Jedem 
  
ist in diesen Einzelformen eine 
  
edle Kraftfülle ausgedrückt, wie 
  
sie dem Charakter hochmonu- 
  
  
  
  
mentaler Thurmarchitektur ent- 
spricht. Das schon erwähnte stil- 
tüchtige Chorkranzgesims setzt 
  
sich am oberen Rande des ——t ws s a2 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
Thurmtorso fort, den in Erwar- 
  
  
  
  
tung seiner Vollendung ein 
stumpfes Zeltdach abdeckt. — - 
  
  
Das Thürmchen, sogen. Dach- 
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bedachung ist neu, ebenso sein ig. 123. Wimpfen im Thal. Ritterstiftskirche St. Peter. 
Schallöfnung am nordöstlichen Chorthurm. 
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reiter, auf dem First der Chor- 
Glöckchen und die Glocken im 
romanischen Südthurm, die aus den vor einigen Jahrzehnten umgeschmolzenen alten 
Glocken hergestellt wurden. 
Zwischen den Thürmen und den östlichen Pfeilern des Querschiffes treten aus 
dessen Umfassungsmauer zwei kleine Nebenapsiden oder Seitenchöre von 8m 
Höhe in einer dem Hauptchor verwandten Polygongestaltung hervor. Diese in der 
äusseren Erscheinung kapellenartigen Heiligthümer tragen zur Vervollständigung der 
architektonisch-malerischen Wirkung der reich entwickelten Östpartie erheblich bei. 
Uebereinstimmend mit der Fensterarchitektur der Hauptapsis sind die Lichtöffnungen 
der Nebenapsiden ebenfalls zweitheilig; das Maasswerk jedoch verlässt die Rosetten- 
bildung zu Gunsten der für kleinere Bogenschlüsse geeigneteren Dreipassform. Die 
0,75 m breiten und ebenso tiefen Strebepfeiler verjüngen sich in zwei Absätzen und 
gehen oberhalb des gekehlten Dachgesimses in gedrungene Fialen ohne plastischen 
Schmuck über. An Stelle der Bedachung der beiden Nebenapsiden mit flach ge- 
schweiften welschen Hauben aus dem Stadium der Spätrenaissance sind neuerlich in 
Seitenchöre 
  
  
  
 
	        
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