16 EHEMALIGER KREIS WIMPFEN
gestorben und .verdorben, etlich gar ins bittere Elend vertrieben w orden; darüber die Feldgüter zur
Wildniss verödet, an Vieh und alle anderen Mobilien rein ausblündert; zugleich unser bonum Bublicum
aus Noth mit anzugreifen, alle gehabten Gülten und Zins-Gefällen sammt Dorfschafte
n zu verkaufen,
ja sogar Kirchenornats und Almosen nicht zu verschonen, aus Noth höcl
ıstgedrungen ; überdiess
alles bei ausgestandener Belagerung unser Kirchen auf dem Gottesacker, sammt Vor-Stadt Mühlen
erbärmlich niedergerissen und verbrannt, dazu unsere Stadtmauer, Thürme, Thor- und Zugbrücken
über alles fussfälliges Bitten und Flehen rasirt und abgetragen, benebens die Pfarr- und fast alle
Burgerhäuser zerrüttet, also unsere Stadt zu einem Dorf unbarmherzigerweis gemacht worden, gestalten
unbeschreiblich und noch vor Augen sehendes Elend unsere Abgefertigte, auf gnädiges Begehren
mit mehreren unterthänig referiren können u, s. w.
Da Zahlen beweisen, so sei noch erwähnt, dass die Anzahl der Bürger innerhalb
des GGesammtgebietes der Reichsstadt vor dem Kriege auf %00 sich belief, nach dem
Kriege nur noch auf 175. In Wimpfen am Berg allein waren von 377 Gebäuden
129 Häuser und Scheunen eingestürzt oder niedergerissen; die übrigen 248 Gebäude
wurden durch wiederholte Beschiessungen ihrer Dächer beraubt und das Holzwerk
der Fachwerkbauten eigneten sich die Eindringlinge als wohlfeiles Brennmaterial an.
Der Aufwand an Kriegskosten betrug in den Jahren von 1620 bis 1653 an baarem
Grelde nicht weniger als 234000 Thaler, nach heutigem Geldwerth wohl nahezu das
Dreifache, mithin eine die Kräfte einer bescheidenen Landstadt weitaus übersteigende
Summe. Die Stadt auf dem Berge erholte sich nur langsam von den erlittenen
Schicksalsschlägen; doch war die Anzahl ihrer Bürger, die im Jahre 1645 nur noch
37 betrug, im Jahre 1653 wieder auf 111 gestiegen, eine Anzahl, die allerdings nur
einem Sechstel des früheren Bestandes gleichkam.
Weder das Ende des 17. noch der Verlauf des 18. Jahrhunderts war dazu
angethan, die Nachwirkungen des dreissigjährigen Krieges zu heilen und die Lebens-
lage der Reichsstadt in günstigere Bahnen zu lenken. Im Gegentheil; während des
Reunionskrieges sowie im spanischen und österreichischen Erbfolgekrieg, ferner im
siebenjährigen Krieg musste Wimpfen das Getümmel einheimischer und fremder
Truppen mit all den damit verbundenen Belästigungen der Durchmärsche und Ein-
quartierungslasten auf's neue über sich ergehen lassen. — Ein erfreuliches und wichtiges
Ereigniss war die im Jahre 1752 durch den Notar Wiegand gemachte Entdeckung
der im Stadtgebiet vorhandenen Salzquellen, mochte immerhin der Salinenbetrieb, so
lange er in städtischer Hand lag, nichts weniger als lohnend gewesen sein. Ander
seits führten um diese Zeit die schon länger gährenden Misshelligkeiten zwischen
Rath und Bürgern, insbesondere in Sachen der finanziellen Geschäftsführung des
ersteren, zu bedauerlichen, das Geweinwesen schwerschädigenden Verwickelungen.
Als dann am Schluss des 18. Jahrhunderts die französische Revolution ausbrach
und die napoleonischen Kriege fast in ganz Europa den Umsturz alles Bestehenden
herbeiführten, traf Wimpfen der schwerste Schlag. Durch den Wandel der politischen
Verhältnisse, der so manchen reichsunmittelbaren Städten die Todeswunde brachte,
verlor auch Wimpfen seine reichsstädtische Selbstständigkeit. Dem Reichsdeputations-
hauptschluss gemäss kam die Stadt zunächst vorübergehend an Baden und dann durch
Staatsvertrag mit Baden vom 14. März 1803 an Hessen. Als Grossherzoglich Hessische
Provinzialstadt trat Wimpfen in eine Aera der Segnungen des Friedens ein und sein
durch fast drei Jahrhunderte erschütterter Wohlstand ist seitdem in stetem gedeihlichem
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