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Bevor wir das Innere des hehren Gotteshauses verlassen, sei noch ein
kurzes Wort über seine Gesammtwirkung gesagt. Dieselbe wird wesentlich hervor-
gerufen durch die gesetzmässige Vollführung der Grundidee strenger Uebereinstim-
mung sämmtlicher Bestandtheile des grossartigen gothischen Werkes. Als geheim-
nissvoller Reiz tritt die Höhengleichheit von Hochschiff und Chor hinzu, ein Moment,
worin dasjenige Verhältniss begründet ist, bei welchem Höhe, Breite und Tiefe
gleichberechtigt erscheinen und die thatsächliche Grösse der Abmessungen ausdrucks-
voll zur Geltung gelangt. Ueberraschend wirkt auch die Schönheit des Lichtstromes,
der mit seinen Strahlen und Reflexen den Bau durchfluthet. Dabei tritt dem prü-
fenden Auge eine Gestaltungskraft entgegen, die das Vielfältige durch die Macht
des Baugedankens zusammenhält und in der Vollendung des Struktiven wie der
schmückenden Einzelformen den künstlerischen Anforderungen klaren und empfin-
dungsvollen Ausdruck gibt. Hier zeigt es sich in hohem Grade, dass die Gothik das
glückliche Ergebniss positiver verstandesmässiger Arbeit im Bunde mit phantasie-
reichem künstlerischem Vermögen ist. Wenn irgendwo, so bewahrt die Durchbildung
des Spitzbogensystems im Innern der Stiftskirche eine klassische Ruhe in Allem und
Jedem ohne die geringste Ueberladung. Selbst die gebrochenen Axen und verscho-
benen Jochvierecke, weitentfernt die perspektivische Wirkung zu beeinträchtigen,
erhöhen nur den Reiz der malerischen Durchsichten. Und behalten wir die trans-
cendente Bestimmung des Bauwerkes im Auge, so symbolisirt die aufstrebende Rich-
tung des grossen Ganzen auf das Herrlichste die zum höchsten Wesen dringende
Herzenserhebung der versammelten Gläubigen. Sursum corda, empor das Herz,
ruft das Werk dem Nahenden zu und staunend bewundert er diese gottgeweihten
Hallen voll Architektonik und Monumentalität, Rhythmus und Seele.
Wer, wie wir öfter das Glück gehabt, in den späten Nachmittagstunden eines
sonnigen Frühlings- oder Herbsttages das Innere des Gotteshauses betritt, dem er-
scheint das Heiligthum von den Basamenten der Arkadenpfeiler bis hinauf zur reichen
Ornamentik der Kapitälgruppen, zu den Gliederungen der Fensterarchitektur und den
Gewölbespannungen wie in magisches Licht getaucht. Mit wundersamer Wirkung
tritt in dieser Beleuchtung die edle Schönheit der Formen vor das entzückte Auge
und gerne vergisst es darüber die Wunden, welche der Bau durch die zerstörende
Zeit und den pietätlosen Ungeschmack der Menschen erlitten. Aber, es ist nur ein
vorübergehendes Leuchten, das den Blick gefangen hält. Allmählig neigt sich die
Sonne hinter der Neckarhälde und den Thurmspitzen der alten Reichsstadt zur Rüste
und die in ihrem Lichte entstandene Prachtbeleuchtung schwindet in langsamem Ver-
glühen. Die hohen und weiten Hallen sind nun farblos und die Spuren der Ver-
wüstung werden wieder kennbar. Die Abendschatten sinken leise nieder und —
schaueriges Dunkel herrscht in dem menschenleeren Gotteshaus. Der Eindruck ist
ergreifend ; wer ihn erlebt hat, vergisst ihn nicht wieder.
Als Sakristeien dienen die Untergeschosse der beiden Ostthürme, deren
Umfassungsmauern den Chorraum begrenzen und daselbst von spitzbogigen, mit derben
Rundstabgewänden flankirten Eingängen durchbrochen sind. Die Formgebung der
an den Rändern geschnitzten Thürfüllungen muthet modern an. Dagegen sind die
metallenen Thürklopfer lL.öwenhäupter mit wuchtigen Ringen im Rachen
Rückblick auf
den gothischen
Innenbau
Sakristeien
Thürklopfer