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KÜRNBACH 307
diesem Orden waren auch die Herren von Batzhofen, die um 1461 urkundlich ge-
nannt werden, zu Kürnbach begütert. — In den Kämpfen des 17. Jahrhunderts wurde
der Ort von der Kriegsfurie hart bedrängt und 1688 durch französische Streifkorps
mit schwerer Plünderung heimgesucht.
Kürnbach hat keine bestimmte Territorialgrenze zur Unterscheidung des Hessi-
schen Antheils am Marktflecken vom Badischen Antheil. Die Staatsangehörigkeit der
Einwohner richtet sich vielmehr nach der Zuständigkeit der Hofraithen, worin die
Bürger wohnen, so dass der Wegzug aus einem Hessischen Hause in ein Badisches
Haus und umgekehrt den Wechsel der Staatsangehörigkeit der Bewohner zur Folge
hat: Hessische Hofraithen sind an ihren Thorfahrten oder Eingängen durch die Be-
zeichnung H nebst der betreffenden Nummer, Badische Hofraithen durch den Buch-
staben B und die entsprechende Nummer kennbar gemacht.
SAKRALBAU
Die evangelische Pfarrkirche (Fig. 181), vormals Deutschordens-Liebfrauen-
kirche, liegt inmitten des Marktfleckens auf dem ehemaligen, später als gemauerte
Terrasse umgestalteten Friedhof. Das Gebäude besteht aus zwei dem Zeitverhältniss
nach unterschiedenen Bautheilen: dem älteren Thurm und dem jüngeren Langhaus
mit Chor.
Der Thurm erhebt sich auf der Nordseite der Kirche in einem Abstand von
2,70 m neben der Choranlage und ist mit letzterer durch einen Zwischenbau verbun-
den, der den Zugang in das untere Thurmgeschoss vermittelt. Das Innere dieses
(seschosses ist von einem wuchtigen Kreuzgewölbe überspannt, dessen 34 cm breites
ungegliedertes Rippenwerk aus formlosen Tragsteinen aufsteigt und ohne Schlussstein
im Scheitel sich durchschneidet. Einfache Lichtöffnungen erhellen spärlich den
düsteren gruftartigen Raum. Unterhalb der nördlichen Lichtöffnung bemerkt man
einen vermauerten Thürsturz, der auf einen ehemaligen Zugang von aussen schliessen
lässt und dessen Anordnung zu der Annahme hindrängt worauf auch schon die
fast den Boden berührenden Kreuzrippen deuten dass die Tiefe des Raumes ur-
sprünglich beträchtlicher war, als diess jetzt der Fall ist. Ohne Zweifel war dieser
Raum der Chor einer früheren kleineren Kirche, zumal an der Westseite des Thurmes
Spuren einer Dachlinie sichtbar sind, die zur Annahme eines ehemaligen Langhauses
berechtigen, das infolge der Erbauung des jetzigen neben dieser Stelle stehenden
spätgothischen Langhauses als überflüssig niedergelegt wurde.
Die gediegene Quadertechnik am unteren Thurmgeschoss, seine derbe Wölbung
und rundbogigen schlichten Eingänge, hinzugenommen die Isolirung des Thurmes
könnten zur Vermuthung romanischen, wohl gar vorromanischen Ursprunges führen,
wenn nicht Sockel und Simse an den Aussenwänden durch ihre frühgothische Form-
gebung eine solche Zeitstellung abwehrten. — Oberhalb des genannten Simses geht
die quadratische Gestaltung des Thurmes in’s Achteck über. Hier hat eine jüngere
Zeit gebaut. Die Stichbögen der Schallöffnungen deuten auf vorgerückte Renaissance.
Dem gewaltigen Dachstuhl des 1720 neuerrichteten Thurmhelmes sieht man es an, dass
damals die Beschaffung des Holzwerkes keine erheblichen Kosten verursachte und
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Pfarrkirche
Thurm