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WIMPFEN A.B. 41
Abstufungen theils einfach theils doppelt gekehlte Wasserschlagsimse; die obersten
Simse werden von kleinen Uebereckkonsolen gestützt, wie solche auch an der Nord-
seite als eigenartige Ziermotive auftreten. Die Giebelschenkel der Streben sind mit
zierlichen Bossen besetzt und die Giebelfelder mit geblendetem Bogenwerk und Fisch-
blasenmotiven ausgefüllt. Leider hat diese Ornamentation durch Steinfrass stark
gelitten; von den Kreuzblumen auf den Spitzen der Pfeilergiebel sind nur geringe
Bruchstücke übrig. — Was von der Fensterarchitektur der Nordseite gesagt worden,
ist auch hier im Ganzen zutreffend; nur die Vertheilung des Pfosten- und Maasswerkes
zeigt einige unerhebliche Verschiedenheiten. — Am Östende der Südseite ist zwischen
der Sakristei und der Sohlbank des benachbarten Langhausfensters eine 1,70 m hohe,
2 m breite Stichbogennische in das Mauerwerk eingelassen. Die Gliederung ihrer Ge-
wände zeigt tiefe Hohlkehlen mit kräftigem Stabwerk. Eiserne Thürangeln an den Seiten
deuten auf ehemaligen Verschluss. Die Nische ist jetzt leer; ihre geringe Tiefe von nur
Scm macht es wahrscheinlich, dass ihre künstlerische Auszier nicht plastischer, sondern
malerischer Natur war. — Folgende Steinmetzzeichen — darunter 44 A, L \,
die Sporermarke — sind an der Stichbogennische bemerkbar: N & T
Dicht neben der Nische tritt eine der beiden Nebenschiffkapellen vor die Süd-
front. Als ungewöhnliche Verzierung ihrer Sockelecken bemerkt man kleine polygone
Widerlager mit Kehlungen und Verstabungen. In der Mitte der Umfassungsmauer
des Bautheiles senkt sich das Kaffgesims in rechtwinkliger Neigung zum Sockelzug
herab, um dem dreitheiligen, mit reichem, wohlgeregeltem Vierpassmaasswerk aus-
gestatteten, 1,90 m breiten Kapellenfenster zu ansehnlicher Vertikalentwickelung und
stärkerem Lichteinfall zu verhelfen.
Das Südportal nimmt die volle Breite des vertieften Raumes ein, der einerseits
von dem westlich davon vorspringenden Strebepfeiler, anderseits von einem kapellen-
ähnlichen Anbau begrenzt ist und zur Portalhalle sich ausgestaltet. (Fig. 21.) Letztere
ist 3,80 m hoch, 2,60 m breit, 1,30 m tief und öffnet sich nach aussen durch eine, auf
Polygonkonsolen ruhende, einfach profilirte, ebenfalls mit Bernhard Sporers Stein-
welcher ein schlichter Sims zum modernen Schieferdach hinleitet. Die Ein-
metzzeichen Ir versehene, nahezu ausgerundete Spitzbogenspannung, über
deckung der Vorhalle besteht aus einem Netzgewölbe, dessen vier Hauptrippen an
dem quadratisch gemeisselten Schlussstein mit Vierpass und Centralrosette in Relief zu-
sammentreffen. Die Rippen zeigen Doppelkehlungen mit abgefasten Plattstäben. An
den Portalgewänden treten Hohlkehlen- und Birnstabgliederungen nebeneinander auf.
Letztere entspringen vielgestaltigen Basamenten, die aus Sechseckformen in Spiralbil-
dungen übergehen und im Bogenscheitel sich durchkreuzen. Am Aussenrande ist der
Portalbogen von dekorativen kleinen Rundbögen spitzenartig umsäumt. Die Eichenholz-
thüren und ihr gut stilisirtes schmiedeisernes Beschläge sind neu; der darüber hin-
ziehende Wasserschlagsims jedoch ist gleichen Alters mit dem Baukörper.
Der vorerwähnte hallenartige Anbau am Südportal erstreckt sich östlich bis
zum nächsten Strebepfeiler in Abmessungen von 3,75 m Länge und 1,30 m Breite. Die
Stirnseite besteht aus zwei durch einen fialengeschmückten Pfeiler getrennten und mit
geschweiften Bögen in Eselsrückenform überspannten Arkaden. Für die dem Kirchen-
portal benachbarte Schmalseite war eine einzige, analog gestaltete Arkade ausreichend.
Südportal