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en West.
erscheint das
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ig modellirten
r Formensinn,
WIMPFEN A. B.
verbunden mit Naturgefühl und Streben nach Charakteristik. — Das daneben befind-
liche, in den Grundzügen verwandte kleinere Denkmal des Junfers Philipp von Kaufen
deutet in seinen Einzelformen auf den Beginn des 17. Jahrhunderts.
Es gibt nicht leicht einen gothischen Innenbau, an welchem die Formen des
frühen schönen Stiles und diejenigen des späten dekorativen Stiles in solcher Schärfe
einander gegenübertreten, wie bei der Wimpfener Stadtkirche. Edles Maass, Festig-
keit und Klarheit geben dem Chor sein ruhiges harmonisches Gepräge; im Lang-
haus-Innern hingegen waltet, ungleich mehr noch als am Aussenbau, Auflösung der
festen Formen und Neigung zu schweifenden Linien in mannigfachem, dem architek-
tonischem Ernst wenig geziemendem Formenspiel, besonders im Rippenwerk des
Hochschiffes. (Fig. 24; vergl. auch oben Grundriss Fig. 5 und Innenansicht Fig. 8.)
Die Nebenschiffe sind vom Hauptschiff durch zwei Reihen von je fünf Arkadenstützen
geschieden, so dass auf jedes Schiff sechs Jochabtheilungen kommen, von denen die
beiden östlichen Joche nach Nord und Süd zu ansehnlichen Seitenkapellen sich erweitern.
Die Abmessungen des Langhausraumes sind folgende: Höhe 11,25 m; Länge
36 m Nordseite, 35,50 m Südseite; Breite 17,50 m im Westen, 17,60 m im Osten. Die
Jochbreiten, nach Arkaden -Interkolumnien gemessen, betragen in der Richtung von
West gen Öst: 5,80 m, 5,85 m, 6,40 m und 5,50 m, woraus erhellt, dass die mittel-
altrigen Werkleute, wie an zahlreichen anderen Bauwerken so auch hier, das absolut
Symmetrische durchaus nicht immer für so selbstverständlich und zwingend erachteten,
wie diess in der Architektur der Gegenwart geschieht. Wenn übrigens die Jochbreite
zwischen dem Chor und der nächstgelegenen Langhausarkade nur 1,25 m beträgt, so
waren im vorliegenden Falle unzweifelhaft struktive Rücksichten massgebend. Beach-
tenswerth an diesem Joch ist der Umstand, dass seine Schmalseiten von Lanzettbögen
überspannt sind und dass die Westfronten der beiden romanischen Thürme neben dem
Triumphbogen in’s Langhaus hereinragen und hier Be-
standtheile seiner östlichen Abschlusshochwände bilden.
An dieser Stelle befinden sich auch die Eingänge der
Thürme, deren Rundbögen zu Gunsten jüngerer Spitz-
bögen umgeändert sind.
Die Gestaltung der Arkadenstützen zeigt,
dass die Spätgothik, mit Preisgebung der gegliederten
Pfeiler des hochgothischen Stiles, gerundete Stützen
d. h. Säulen vorzog. Die Säulenstämme ruhen auf
hohen cylindrischen Basamenten, aus denen sie unter
V ermittelung leichter Polster aufsteigen. Kapitäle waren
ebenfalls in Meister Sporer’s Hütte nicht mehr beliebt.
Seine Gewölbeträger entwickeln sich als Kämpfer aus
konsolenartig vortretenden Polygonansätzen, über denen
an Stelle von Abaken horizontale, abgefaste Ein- Fig. 25. Wimpfen a. B.
ziehungen folgen und die Auflager umgürten. (Fig. 3.) Evang. Pfarrkirche.
Die von Säule zu Säule geschwungenen Arkaden haben ütlenkdmpfer im Langhaus.
ausser leichten Randprofilirungen keine weitere Gliederung. Die Gewölberippen des
Mittelschiffes gehen nach kurzem Ansteigen in vielgestaltiges Netzwerk über mit
Langhaus
Innenbau
Mittelschiff::
Arkatur und
Gewölbe