92 Bensheim
Griefelftraße I. Das ftark verpußte Fachwerkhaus ftheint im Konftruktions-
charakter dem Haufe Marktplatg 20 zu gleichen.
Obergaffe 14. Die Tür hat ein fteinernes Ohrengewände mit Oberlicht. Im
Schlußftein: 1751 NL-M-
Obergaffe 30. Verpugtes Fachwerk. Das Obergefchoß hat an der Trauffeite
Überftand aufKonfolen. Das Fachwerk ftammt
teilweife vielleicht noch aus der Zeit um 1500.
Marktplaß 2. Stattliches Fachwerkhaus
der üblichen Konftruktion mit wildem Mann;
nach dem Marktplag zu Halbgiebel. Rahmen-
ftreben ; kurvierte Kopfdreiecke; kurvierte,
mit Nafen verfehene Brüftungskreuze.
Marktplaß 6. Einfaches, aber hübfches
dreiftöckiges Barockhaus. Das Haus ift unten
maffiv mit fandfteinernen Gewänden mit
Ohren, wie am Rodenfteiner Hof, denen die
der oberen Fachwerkgefchoffe in Holz nach-
gebildet find. An der Tür ein gut gearbeiteter
eiferner Klopfring, in leichter Rokokoform.
Die Seitenfront ift völlig glatt und vereinfacht.
Marktplat 13. Hübfches Barockpfört-
chen aus rotem Sandftein; einfache Pi-
lafter mit Leiftendekoration ; Segmentfturz ;
nach 1720.
Marktplat 15. Das kleine, fthlicht ver-
putte Haus hat ein ungewöhnliches Sand-
fteintürgewände in Erinnerung an fpätgotifche
Form (fcheitrechter Sturz auf Karnieskon-
folen); die Vorderkante ift ftark ausgekehlt;
vielleicht um 1600.
Marktplat 16. Giebelfachwerk, unten
| verputt, der gefchnigte Zopf der Eckpfoften
Pe jiegt jedoch in beiden Stockwerken zutage.
Abb. 78. Bensheim. Hauptftraße 37 Marktplat 20. Verputtes, vielleicht
frühes Fachwerk. An der Langfeite (Griefelftraße) Gefchoßüberftand auf Konfolen.
Marktplat 21. Das Haus ift dem Marktplag 2 ähnlich ; ganz [thmal, dreiftöckig,
mit fpigem Giebel. Im Fachwerk kommt ein halber wilder Mann vor; auch die Tür-
gewändekehle zeigt verhältnismäßig hohes Alter, doch ift manches verändert. An
der Faffade fteht auf einer Konfole eine Holzfigur: der heilige Antonius mit dem
Kinde, in der rechten Hand eine Lilie (?) tragend;; roh und unanfehnlich.
Marktplat 22. Ein befonders ftattliches Haus; das Erdgefthoß ift umgejftaltet,
der Oberbau verputt. An der Erde fpringt mit fünf Seiten frei ein zweigefchoffiger
Erkerturm vor. Er ruht auf drei großen Konfolen mit Doppelvoluten und wird zu
beiden Seiten des einfchneidenden Hausdaches mit einem nach innen gebrochenen
Schieferdach bekrönt. Die daran angebrachte Infchrifttafel befagt: WER GOTT VER-
TRAVDT|HAT WOL GEBAVDT- | WILHELM -» KVRTZ -|KATARINA.S-EHF-
Darunter befinden fich zwei Familienwappen:
1. Zwei gekreuzte Werkzeuge, in der Mitte ein Lindenblatt an langem Stiel.