Full text: Die Kunstdenkmäler des Kreises Bensheim (A, [4])

  
  
  
  
| Katholifche 
| Kirche 
100 Biblis 
dies wurde von Kaifer Heinrich IV. 1071 beftätigt. Vom Erzbistum Mainz erhielt 
1313 Wilhelm genannt Slaperhus von Rüdesheim Biblis als Lehen (Würdtwein, 
diplom. Mog. II, 56 Nr..30). Von einem feiner Nachfolger wurde er mit Bewilligung 
des Lehnsherrn 1370 an Diether Kämmerer von Worms verpfändet (Guden., c. d.V, 
Abb. 88. Bensheim. Alter Brunnen und Mufeum 
  
677 Nr. 65 und 66). Zugleich mit 
der Bergftraße ging Biblis 1461 
inden Pfandbefig der Pfalzgrafen 
bei Rhein über, bis es 1623 wieder 
an das Erzbistum zurückfiel. Von 
Mainz kam es 1803 an Heffen. 
Die Pfarrei Biblis wurde 1436 
vomErzbifchof Dietrich vonMainz 
dem Stifte B. M. V. ad Gradus 
in Mainz inkorporiert, und das 
Stift blieb auch im Befitz des Pa- 
tronatrechts, als unter der pfäl- 
zifchen Herrfchaft um die Mitte 
des 16. Jahrhunderts die Refor- 
mation eingeführt worden war. 
Den einen Teil am Zehnten befafß 
die Propftei Lorfch und feit 1461 
Kurpfalz, den anderen das Lieb- 
frauenftift. Diefen verlieh es 1570 
dem Kurfürften Friedrich Ill. von 
der Pfalz und verkaufte ihn 1606 
famt dem Patronatrecht mit Ge- 
nehmigung des Erzbifchofs an 
den Pfalzgrafen Friedrich IV. 
(Dahl, S.234 f. und Urk.S. 67). 
Auch nach der Einlöfung der 
Bergftraße (1623) blieb Kurpfalz 
in diefem Befit, bis 1660 der 
Rückkauf durch den Erzbifchof 
Johann Philipp von Mainz aus 
dem Haufe Schönborn erfolgte. 
Durch einen Vergleich erhielten 
1731 die Grafen von Schönborn 
die Hälfte des Patronatrechtes 
und der Einkünfte, die andere 
Hälfte verblieb dem Erzftifte bis 1803. Noch jetzt fteht das Patronatrecht alternatim 
dem Großherzog von Heffen als Landesherrn und den Grafen von Schönborn- 
Wiefentheid zu. Früher hatten die Deutfchherren, das Andreasftift und das Karme- 
literklofter zu Worms in Biblis Güter, ferner die Oberfthaffnerei Lorfch, die Herren 
von Dalberg, von Wambolt, von Sickingen und von Schmittburg. 
KATHOLISCHE KIRCHE. Die ftattliche, zweitürmige, nicht orientierte katho- 
lifche Kirche, dem heiligen Bartholomaeus geweiht, wurde 1872— 1876 anftelle einer 
älteren Kirche aus rötlichem Sandftein erbaut, ungefähr in den Formen des Über- 
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
   
  
    
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